Die Deutsche Minderheit in Rumänien verfügt trotz der infolge der Auswanderung eines großen Teils ihrer Angehörigen in den frühen 1990er-Jahren vergleichsweise geringen Größe von knapp 40.000 Mitgliedern im ganzen Land über kulturelle, gesellschaftliche und politische Strukturen und soziale Einrichtungen. Durch das „Demokratische Forum der Deutschen In Rumänien“ (DFDR), welches sich aktiv für das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger einsetzt, wird die Deutsche Minderheit sowohl gesellschaftlich als auch politisch vertreten. Das DFDR stellt in mehreren Ortschaften Bürgermeister sowie Gemeinderatsmitglieder und ist seit 1990 im rumänischen Parlament vertreten, seit 2004 durch den Abgeordneten Odiviu Ganț. Ein Bildungssystem in deutscher Muttersprache sichert einerseits die Identitätsbewahrung der deutschen Minderheit, erfreut sich andererseits auch bei anderen Minderheiten und der Mehrheitsgesellschaft Rumäniens großer Beliebtheit. Die 2019 erfolgte Wiederwahl des ehemaligen Bürgermeisters von Hermannstadt (Sibiu), Klaus Johannis, zum rumänischen Präsidenten stellt den hohen Grad sozialer, kultureller und politischer Integration sowie das hohe Ansehen der deutschen Minderheit in der Mehrheitsgesellschaft unter Beweis.
Wie steht es unter diesen Voraussetzungen heute um die Deutsche Minderheit in Rumänien? Welche Rolle nimmt sie in den Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und Rumänien ein? Welche Zukunftsaussichten hat sie, insbesondere im Kontext aktueller geopolitischer und -strategischer Veränderungen? Darüber spricht Moderator Dominik Duda, Teamleiter für Ost- und Mitteleuropa der Stiftung Verbundenheit und Projektkoordinator für Polen, im Rahmen der Onlineveranstaltungsreihe „Deutsche Minderheiten stellen sich vor“ mit Dr. Paul-Jürgen Porr, Vorsitzender des DFDR, Benjamin Józsa, Geschäftsführer des DFDR, Johanna Kezdi, Jugendreferentin der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien“ (ADJ) und Doris Köber, der Kulturreferentin des DFDR. Der Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland und ehemaliger Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, sowie Bernard Gaida, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), werden Grußworte sprechen. Die Veranstaltung wird als Facebook-Livestream über @stiftungverbundenheit sowie auf dem YouTube-Kanal der Stiftung Verbundenheit zu verfolgen sein.