Der Präsident des nordrhein-westfälischen Landtags, André Kuper MdL, und der Vorsitzenden des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, Heiko Hendriks MdL, luden zum diesjährigen „Tag der neuen Heimat“ ein. Gefeiert wurde dieser Tag im Plenarsaal des Düsseldorfer Landtags mit über 200 geladenen Gästen aus ganz Nordrhein-Westfalen. Als Höhepunkt der Veranstaltung stand der Festvortrag von Ira Peter, Journalistin, Medienschaffende und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Verbundenheit, auf dem Programm.
Noch vor Beginn der Festveranstaltung hatten die Gäste die Möglichkeit, die Ausstellung „Heimat“, die durch eine Kooperation zwischen der Historikerin Dr. Sabine Grabowski (Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus) und dem Fotografen Thomas Stelzmann entstanden ist, zu besichtigen, ehe der Präsident des Landtags, André Kuper MdL, die Gäste begrüßte und auf die schwierige Situation vieler Russlanddeutsche in Deutschland aufmerksam machte, sich in der heutigen Zeit des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine "zwischen den Stühlen sitzend" fühlen und sich für sich selbst und die eigene Geschichte rechtfertigen müssten.
Der Vorsitzende des Landesbeirats, Heiko Hendriks MdL, betonte in seinem Grußwort, die Wichtigkeit, die Lebenswege der Spätaussiedler einzeln zu betrachten, da diese verschiedenen, aber oft ähnlichen Schicksale die Basis dafür sein können, einander besser zu verstehen.
Den Festvortrag beim "Tag der neuen Heimat" hielt in diesem Jahr Ira Peter, die besonders auf die Geschichte und die Folgen der Aufnahme von russlanddeutschen Aussiedlerinnen und Aussiedlern in der Bundesrepublik Deutschland einging und die historische Verantwortung Deutschlands ebenso betonte wie die Herausforderungen und Verpflichtungen, die aus ihr erwuchsen. Ira Peter, Autorin des für März geplanten Buchs „Deutsch genug?“ über die Geschichte der Russlanddeutschen in der Sowjetunion und ihre Integration in Deutschland, sprach offen über Chancenungleichheit, Integrationsdefizite, Sprachbarrieren, Berufsgrenzen und fehlender politischer Partizipation. Auch der Vertrauensverlust der Russlanddeutschen gegenüber den Medien sei ein Problem, da diese in Form von tendenziösen Beiträgen regelmäßig die eigene Gruppe unter Generalverdacht stelle, Deutschland gegenüber illoyal zu sein.
Mit einer Gesprächsrunde unter der Moderation von Heiko Hendriks MdL sowie der musikalischen Begleitung durch die Harfenistin Marika Cecilia Riedl, Förderpreisträgerin in der Sparte Musik der Sudetendeutschen Landsmannschaft, wurde das Programm abgerundet.
Lesen Sie den gesamten Bericht der Veranstaltung hier: https://www.mkw.nrw/landesbeirat
Foto: Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen