Weltweit gedachten die Nachkommen der Deutschen aus dem Russischen Reich und der Sowjetunion der Deportation ihrer Vorfahren und Verwandten im Jahr 1941. Am 28. August 1941 erließ der Oberste Sowjet der UdSSR den Erlass zur Umsiedlung der Wolgadeutschen. Kurz darauf wurden jedoch alle Deutschstämmigen im europäischen Teil der Sowjetunion von dieser Maßnahmeerfasst und nach Zentralasien und Sibirien deportiert.
Lesen Sie hierzu den Beitrag der Stiftung Verbundenheit:
https://www.stiftung-verbundenheit.de/blog/gedenktag-der-vertreibung-der-deutschen-aus-russland-2024
Die Stiftung Verbundenheit war im Rahmen dieses Gedenktages bei Gedenkveranstaltungen in Nürnberg, Berlin und Kirgisistan vertreten.
In Nürnberg nahm auf Einladung von Waldemar Eisenbraun, dem Leiter des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland, der Stiftungsratsvorsitzende Hartmut Koschyk an einem Gedenkakt teil. Dieser Gedenkakt fand unter der Schirmherrschaft von Dr. Petra Loibl (MdL), der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, statt. In seinem Grußwort betonte Koschyk die Bedeutung, das Wissen um die Deportation der Deutschen in der Sowjetunion in der deutschen Gesellschaft zu verankern. „Die Folgewirkungen der dramatischen Ereignisse von damals wirken bis heute fort, doch bei den Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion bilden Heimat, Identität und Glaube nichtsdestotrotz weiterhin eine Einheit.“ Darüber hinaus dankte Koschyk dem BKDR für die gute Zusammenarbeit mit der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland.
In Berlin fand erstmals eine Gedenkveranstaltung im Roten Rathaus statt, organisiert vom Beauftragten des Berliner Senats für Deutsche aus Russland, Spätaussiedler und Vertriebene, Walter Gauks. Neben Vertreternder Bundes- und Landespolitik, Stiftungen, Verbänden, Landsmannschaften und Kirchen nahmen auch Berliner russlanddeutscher Abstammung, Zeitzeugen undAngehörige teil. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner sprach in seinem Grußwort das schreckliche Leid der Deportation an und hob die Bedeutung der Deutschen aus Russland für die Berliner Gesellschaft hervor. Eine Predigt und musikalische Darbietungen sorgten für eine angemessene Atmosphäre. Der zweite Teil der Gedenkveranstaltung in Berlin war die traditionelle Kranzniederlegung am Denkmal für Flucht und Vertreibung auf dem Friedhof in Berlin-Marzahn, wo die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch die Bedeutung der Geschichte der Deutschen aus Russland für die Berliner Stadtgesellschaft betonte und die Integration der Thematik in die Lehrpläne ankündigte. Für die Stiftung Verbundenheit war Projektkoordinator Peter Aifeld anwesend und legte im Gedenken im Namen der Stiftung Verbundenheit einen Kranz nieder.
Im Anschluss an den Gedenkakt in Berlin-Marzahn besuchte Peter Aifeld die Gedenkveranstaltung des Vereins „Riwwel“, bei der die Erinnerungen der Nachkommen an das Schicksal ihrer Vorfahren im Mittelpunktstanden. Neben Erzählungen über das Erlebte während der Deportation wurden, gemeinsam mit Helena Goldt, deutsche Volkslieder gesungen und ein Film über die Nachkommen der Deportierten gezeigt.
In Kirgisistan gedachten die beiden Projektkoordinatorinnen Erika Erhardt und Hanka Scholze bei der zentralen Veranstaltung des Dachverbands der Deutschen Minderheit in Kirgisistan, des Volksrats der Deutschen der Kirgisischen Republik, im Kirgisisch-Deutschen Haus in Bischkek der Opfer der Deportation von 1941.