Die Projektkoordinatorin für Lateinamerika Amélie Bischoff vertrat letzte Woche die Stiftung Verbundenheit bei Feierlichkeiten der chilenischen Botschaft. Zum einen wurde der 213. Unabhängigkeitstag Chiles, der sich am 18. September jährte, gefeiert. Zum Anderen stand das Gedenken an den Militärputsch vor 50 Jahren im Fokus, der nicht nur das Ende des damaligen demokratischen Regimes unter Salvador Allende bedeutete, sondern auch den Beginn von Jahrzehnten von Menschenrechtsverletzungen, bei denen Tausende von Menschen verfolgt, gefoltert und ermordet wurden oder ins Exil flohen.
Seit 1990 ist Chile wieder eine Demokratie, die jedoch bis heute von der neoliberalen Verfassung aus Diktaturzeiten geprägt ist.

Der erste Sekretär der chilenischen Botschaft, Herr Francisco Ulloa, begrüßt die Gäste und leitet die Rede der Botschafterin ein
Die chilenische Botschafterin, Frau Magdalena Atria Barros, erinnerte in ihrer Ansprache an den großen Stellenwert der Erinnerungskultur, um sich über den Wert von Demokratie und Menschenrechten bewusst zu werden. Ebenso stellte sie die enorme Wichtigkeit der Aufarbeitung, wie z.B. der verschiedenen Aufarbeitungs-Kommissionen, in den Vordergrund, u.a. auch der Deutsch-Chilenischen Gemischten Kommission, die die Geschehnisse in der Colonia Dignidad aufarbeitet.

Die chilenische Botschafterin Frau Magdalena Atria Barros mit Projektkoordinatorin Amélie Bischoff
Die aktuelle Regierung unter Präsident Gabriel Boric treibt die Aufarbeitung und Wahrheitsfindung weiter voran. Eine zentrale Figur in diesem Prozess nimmt der chilenische Minister für Justiz und Menschenrechte, Luis Cordero, ein, der ebenfalls der Veranstaltung beiwohnte.
Weitere hochgeladene Gäste waren die ehemalige Präsidentin Chiles und Hohe Kommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen a.D., Michelle Bachelet, die in ihren Ämtern ebenfalls zahlreiche Bemühungen für die Aufarbeitung des kollektiven Gedächtnisses unternahm. Zudem waren verschiedene Mitglieder des Bundestages, weitere Botschafter/innen, Vertreter/innen des Auswärtigen Amts und der politischen Stiftungen anwesend.
Der Abend wurde begleitet von Musik und dem für die nationalen Feierlichkeiten typischen Tanz, der Cueca, sowie nationalen Köstlichkeiten und Getränken.

Die für die nationalen Feiertage im September typischen “Sopaipillas”
Die Stiftung Verbundenheit dankt für die Einladung und freut sich über zunehmende Aktivitäten ihrer Bürgerdiplomatie-Initiative #JungesNetzwerk in Chile.