Wie viele andere Minderheitengruppen ist auch die deutschsprachige Minderheit in Slowenien nicht verfassungsrechtlich anerkannt, wodurch ihr viele Möglichkeiten der Förderung und der Partizipation in der slowenischen Mehrheitsgesellschaft verwehrt bleiben. Die Stiftung Verbundenheit sieht es als ihre wichtige Aufgabe an, sich für die deutschsprachige Volksgruppe in Slowenien zu engagieren und lud sie zu einem einwöchigen Aufenthalt mit vielen politischen Gesprächen nach Deutschland ein.
Für die neue Vorsitzende des Dachverbands der Kulturvereine der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien, Frau Urska Kop, sowie ihren Stellvertreter Herr Jan Schaller (Bund der Gottscheer und der Steierer in Slowenien) stand zunächst einmal ein von der Stiftung Verbundenheit geplantes Arbeitsgespräch mit der Bayerischen Beauftragten für Vertriebene und Aussiedler, Dr. Petra Loibl MdL, auf dem Programm, zu dem sie der Geschäftsführer der Stiftung Verbundenheit, Sebastian Machnitzke, und der für Mittel- und Osteuropa zuständige Teamleiter Dominik Duda begleiteten. Nach der Vorstellung der deutschsprachigen Volksgruppe aus Slowenien, ihrer vielfältigen kulturellen Tätigkeiten und Pläne wurden auch die Problematik der Nicht-Anerkennung als nationale Minderheit in Slowenien und die daraus folgenden Herausforderungen angesprochen. In Slowenien sind die Italiener, die Ungarn sowie die Roma als Minderheit vom Staat anerkannt, die Deutschen jedoch nicht.
Im Gespräch wurden zahlreiche historische und kulturelle Parallelen sowie die derzeitigen Beziehungen zwischen Bayern und Slowenien betont sowie Fragen erörtert, inwieweit die deutschsprachige Minderheit in Slowenien von bayerischer Seite unterstützt werden könnte. Die Stiftung Verbundenheit bedankt sich für das konstruktive Treffen und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit in Bezug auf die Unterstützung der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien.
In Berlin folgten für die Vertreter aus Slowenien weitere Gespräche, an denen neben dem Stiftungsratsvorsitzenden Hartmut Koschyk, dem Geschäftsführer Sebastian Machnitzke und seinem Stellvertreter Dr. Marco Just Quiles auch der Präsident des Verbands der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften (VLÖ), Norbert Kapeller, teilnahm. Bei den Treffen mit der Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik MdB und dem Bundestagsabgeordneten und Mitglied im Vorstand der Stiftung Verbundenheit Knut Abraham MdB wurden neben der Vorstellung der Problematik der Nicht-Anerkennung der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien auch Lösungsvorschläge erörtert, die eine Unterstützung in Zukunft möglich machen könnten. Mit Blick auf die bisherige finanzielle Hilfe aus Österreich und auf Basis der Gespräche möchte die Stiftung Verbundenheit die praktische Projektarbeit der deutschsprachigen Volksgruppe auch von deutscher Seite unterstützen.
Die Stiftung Verbundenheit machte deutlich, die deutschsprachigen Minderheit in Slowenien in ihren Vorhaben weiterhin eng zu begleiten und zu unterstützen sowie weitere Gesprächsmöglichkeiten auf der politischen Ebene in Deutschland zu eröffnen und setzt sich dafür ein, sie in die Minderheitenförderung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat aufzunehmen.
Mehr Informationen zum Dachverband und zu den einzelnen Mitgliedsorganisationen gibt es auf folgender Internetseite:
https://laibacher-zeitung.si/kdo-smo/
Zur aktuellen Lage und zu Berichten über die Veranstaltungen der deutschsprachigen Volksgruppe sehen Sie die zweisprachige Internetseite:
https://steiermark-stajerska.com/
Weitere Informationen zur deutschsprachigen Volksgruppe gibt es gut zusammengefasst auf der Internetseite der Österreichischen Botschaft in Slowenien:
https://www.bmeia.gv.at/oeb-laibach/oesterreich-in-slowenien/deutschsprachige-volksgruppe-in-slowenien/
Den Vorschlag des Verbandes der Kulturvereine der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien und des Bundes der Kulturvereine der Gottscheer und Steirer in Slowenien zur rechtlichen Gleichstellung der deutschen Sprach- und Volksgruppe in Slowenien mit der italienischen und ungarischen Volksgruppe, der bei der Europarat-Tagung zur Umsetzung des Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Minderheiten am 28./29. November 2022 in Laibach-Ljubljana vorgelegt wurde können Sie hier lesen und herunterladen.