Vergangene Woche fand die feierliche Eröffnung der Bannerausstellung und dazugehörigen Studie „Kulturerbe der Wolgadeutschen in Argentinien“ in der argentinischen Botschaft in Berlin statt. Zum Auftakt der Veranstaltung wurden die Delegationsreisenden der Stiftung Verbundenheit aus sieben Ländern Lateinamerikas in kleiner Runde von Tomás Villalba, stv. Botschafter der argentinischen Botschaft, empfangen. Im Anschluss eröffnete der Botschafter der Republik Argentiniens, Herr Fernando Brun, die Ausstellung mit einem Grußwort, in dem er auch seine persönlichen Beziehungen zur wolgadeutschen Gemeinschaft betonte.
Ein besonderer Höhepunkt war das Grußwort des Gouverneurs der argentinischen, von Wolgadeutscher Einwanderung stark geprägten Provinz Entre Ríos. Rogelio Frigerio betonte auf Deutsch, dass schätzungsweise 15% der Bevölkerung dieser Provinz einen wolgadeutschen Hintergrund haben. Die Studie beschreibt die Identifikation der Argentinierinnen und Argentinier mit wolgadeutschen Wurzeln, so der Gouverneur Rogelio Frigerio in einer Videobotschaft.
Die Studie wurde von der Stiftung Verbundenheit in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) erarbeitet und ist mittlerweile die dritte Publikation der Schriftenreihe “Weltverbunden” der Stiftung. Sie ist gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales über das Haus des Deutschen Ostens. Das Werk widmet sich dem Kulturerbe der Wolgadeutschen in Argentinien, einer Bevölkerungsgruppe, die heute noch immer etwa 800.000 Personen umfasst.
Die Autoren Dr. Olga Litzenberger und Dr. Sergey Terekhin reisten dafür nach Argentinien und führten umfangreiche Recherchen für ihre wissenschaftliche Arbeit durch.
Die Gäste wurden von S.E., Herrn Botschafter Fernando Brun, empfangen. Unter den Gästen befand sich auch Dr. Carolin Kerschbaumer, Dienststellenleiterin der Bayerischen Vertretung in Berlin, für deren Besuch die Stiftung Verbundenheit ebenfalls dankt.
Hartmut Koschyk, der Stiftungsratsvorsitzende, und Dr. Marco Just Quiles, stv. Geschäftsführer der Stiftung, hielten ebenfalls Reden. Hartmut Koschyk spannte den Bogen der Einwanderung der Wolgadeutschen nach Argentinien zur davor stattgefundenen deutschen Auswanderung an die Wolga. Er betonte die Bedeutung dieser Studie, lobte den Austausch und motivierte zur Fortsetzung des Projekts.
Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung durch Germán Sack, wolgadeutscher Komponist und Liedermacher aus Argentinien, der sich auf deutsches und wolgadeutsches Liedgut spezialisiert hat. Germán Sack, der regelmäßig auf Volksfesten mit seinem Hackbrett auftritt, singt auf Deutsch, Wolgadeutsch und Spanisch. Im Rahmen des Kulturprojekts „Lieder der Heimat“ der Stiftung Verbundenheit gab er mehrere Konzerte in Deutschland, unter anderem in Berlin, Gelnhausen und Nürnberg am Anfang Juli.
Thomas Kreutzmann, Kuratoriumsmitglied der Stiftung, begleitete die Veranstaltung und unterstützte zuvor bereits die Delegationsreisenden aus Lateinamerika sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung bei verschiedenen Stationen im Bundestag und im Auswärtigen Amt. Auch Repräsentanten des Jugendclubs der Russlanddeutschen „Warum бы и nicht“ waren anwesend.
Die Stiftung Verbundenheit spricht den beiden Autoren der Studie ihren herzlichen Dank für die umfangreiche Arbeit aus und gratuliert ihnen zur erfolgreichen Veröffentlichung der Studie. Großer Dank geht ebenfalls an das Team der argentinischen Botschaft für die Gastfreundlichkeit im Rahmen des Events sowie an die Gäste der Veranstaltung für ihr Interesse an diesem Thema.