Ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus: Deutscher Verein Rosario organisiert mit vielen Partnern der deutsch-argentinischen Gemeinschaft die „Internationale Wochen gegen Rassismus und Antisemitismus”
Online sowie in Präsenz organisierte der Deutsche Verein (Club Alemán) Rosario in Argentinien vom 18. bis zum 30. März unter dem Slogan „Lasst uns eine tolerantere Gesellschaft aufbauen” (es.: Construyamos sociedades más tolerantes) Aktionen, die Bürgerinnen und Bürger nachhaltig auf mehr Toleranz und Bewusstsein im Kampf gegen Rassismus, Antisemistismus und andere Formen von Diskriminierung stimmen sollten.
Über zwei Wochen erstreckte sich das gemeinsam mit dem Dachverband der deutsch-argentinischen Vereinigungen (F.A.A.G.) durchgeführte Programm. Dies wurde von der Stiftung Verbundenheit sowie der Deutschen Botschaft in Argentinien unterstützt. Über die Aktionswochen hinaus kann eine Wanderausstellung in Gedenken an die Opfer des Holocausts in verschiedenen deutsch-argentinischen Vereinen besucht werden. Zu den Veranstaltungen kamen auch zahlreiche VertreterInnen der jüdischen Gemeinde in Rosario und andere Religionsgruppen.
Im Rahmen der von der Stiftung gegen Rassismus ins Leben gerufenen „Internationale Wochen gegen Rassismus" wurden Interviews und Gespräche mit Forschern und Aktivisten abgehalten, eine Kunstausstellung eingeweiht und Workshops durchgeführt. Die thematischen Schwerpunkte der Veranstaltungen lagen auf dem Gedenken an den Holocaust, der Aufrechterhaltung von Menschenrechten sowie dem Kampf gegen Rassismus.
Die Gedenkausstellung „Stolpersteine” war über die Aktionswochen hinaus bis zum 15. April in Rosario zu sehen. Danach werden die Banner in der Provinz Misiones ausgestellt.
Um auch die junge Generation für diese Themen zu sensibilisieren, öffnete der Deutsche Verein Rosario Rosario jeweils von Montag bis Samstag seine Türen zur Exposition „Stolpersteine”. So besuchten Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule ORT und der Grundschule Bialik Rosario die Ausstellung, bei der große Informationstafeln im kompletten Erdgeschoss des deutschen Kulturvereins die Geschichte der in Deutschland verteilten Stolpersteine zur Erinnerung an den Holocaust veranschaulichen.
Eröffnet wurde die Exposition am 28. März. Der Präsident des Deutschen Vereins Rosario, Federico G. Luchtenberg, begrüßte die Besucherinnen und Besucher. Germán Lehrke, Präsident der F.A.A.G., Brigitte von Ferch der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schulen in Argentinien (AGDS), Dr. Markus Sasse, Kulturreferent der Deutschen Botschaft in Buenos Aires und Ricardo Hirsch aus dem Vorsitz der Pestalozzi-Schule Buenos Aires, waren vor Ort, um die Ausstellung zu eröffnen. Dr. Marco Just Quiles, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Verbundenheit, richtete über ein Video Worte an das Publikum. Moderiert wurde die Veranstaltung von Stiftungsmitarbeiterin und Vizepräsidentin des Deutschen Vereins Rosario, Valeria Pascuttini.
Dr. Markus Sasse von der Deutschen Botschaft
Die Events rund um antirassistische Arbeit starteten am 18. März. An dem Samstag wurde Ezequiel Montero, Co-Autor von „Jetztzeit - Lebenserinnerungen von Migration", interviewt. Den Montag darauf fand ein Gespräch mit der Holocaust-Expertin Andrea Trumper statt. Moritz Glenk von der Stiftung gegen Rassismus erzählte in einem Interview, warum die Internationalen Wochen gegen Rassismus ins Leben gerufen wurden.
Nach der „Stolpersteine”-Eröffnung fand am Mittwoch, dem 29. März, der Workshop „Worte, die wehtun” statt. Organisiert wurde dieser von dem chilenischen Menschenrechtsforscher Tomás Barrera Méndez. Repräsentanten des argentinischen Kollektivs „Identidad marrón” erklärten in einem virtuellen Interview, warum antirassistische Arbeit in Argentinien manchmal an Grenzen stößt und präsentierten ihr Buch „Marrones Escriben”. Insgesamt wurden bei den Online-Veranstaltungen rund 320 Teilnehmer und Teilnehmerinnen gezählt. Abgeschlossen wurden die etwa zwei Wochen mit einem Live-Konzert im deutschen Kulturverein. Gespielt hat das Bläserensemble der Stadt Rosario.
Das Bläserensemble der Stadt Rosario
Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus und Antisemitismus” setzen ein klares Zeichen seitens der deutsch-argentinischen Gemeinschaft für eine tolerante Gesellschaft und einen verantwortungsbewussten Umgang mit der deutschen Geschichte.
Text: Catharina Deege