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Datum
17.10.2022
Autor
Stiftung Verbundenheit

Stiftung Verbundenheit besucht deutsche Kulturvereine und Schulen im Süden Chiles

Mitarbeiter des Lateinamerika-Teams der Stiftung Verbundenheit, unter Leitung von Projektleiter Dr. Marco Just Quiles, haben im Süden Chiles zahlreiche deutsche-chilenische Vereine und Schulen besucht. Ziel des Besuches ist die baldige Aufnahme der deutsch-chilenischen Gemeinschaft in das Förderprogramm der Stiftung Verbundenheit. Erste Kontakte bestehen seit 2019. Mit dem Besuch der Vereine und Schulen in den Städten Puerto Montt, Llanquihue, Puerto Varas, Frutillar, Osorno und Valdivia wurde die Basis für die baldige Zusammenarbeit gelegt. Die Region im Süden Chiles ist durch eine starke deutsche Einwanderung seit dem 19. Jahrhundert geprägt. In Santiago de Chile unterrichtete das Stiftungsteam die deutsche Botschaft und die Deutsch-Chilenische Liga über die Gespräche und Arbeitstreffen.

Die südchilenische Region zwischen Puerto Montt und Valdivia ist bekannt für eine hohe Dichte an deutsch-chilenischen Vereinen und Schulen, die sich im Laufe von hunderten Jahren im Zuge der deutschen Einwanderung gebildet haben. Die ersten deutschen Einwanderer kamen um 1846 in die Region. Ein Jahr vorher erließ die chilenische Regierung das sog. Kolonisationsgesetz, das die Besiedelung des unerschlossenen Südens mit europäischen Einwanderern vorsah. Während der ersten Einwanderungsphase kamen insbesondere Kaufleute, Bauern und Handwerker aus Hessen, Schlesien, Württemberg, Böhmen, Brandenburg, Westfalen und Sachsen nach Valdivia und Umgebung. Vor dem ersten Weltkrieg lebten ca. 30.000 Deutsche Einwanderer in ganz Chile, 6.000 davon im Süden des Landes.

Deutsche Einwandererkultur in Frutillar, Südchile.

Deutsche Einwandererkultur in Frutillar, Südchile.

Die gute wirtschaftliche und soziale Integration der deutschen Einwanderer lässt sich an den zahlreichen deutschen Sport-, Kultur- und Schulvereinen sehen, die noch heute über ein großes gesellschaftliches Ansehen verfügen. Meistens in bester zentraler Lage, sind die deutsch-chilenischen Institutionen feste Bestandteile des gesellschaftlichen Lebens. Dies macht die Institutionen zu interessanten Kooperationspartner. Ähnlich wie in Argentinien, beabsichtigt die Stiftung Verbundenheit die zahlreichen Kulturvereine zu Partnern für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik Deutschlands zu gewinnen.

Stiftungsteam mit dem deutschen Honorarkonsul, Herrn Georg Wammes, und mit Vertretern des Deutschen Vereins in Puerto Montt.

Stiftungsteam mit dem deutschen Honorarkonsul, Herrn Georg Wammes, und mit Vertretern des Deutschen Vereins in Puerto Montt.

In Puerto Montt traf sich das Stiftungsteam mit dem deutschen Honorarkonsul, Herrn Georg Wammes, sowie mit Vertretern der deutschen Schule und des örtlichen Deutschen Vereins. Im Gespräch mit Schulleiter Gabriel Saldivia stellte die Stiftung ihre Arbeitsschwerpunkte mit den deutschen Schulen und der Bürgerdiplomatie-Initiative #JungesNetzwerk vor. Letztere war auch Gegenstand der Gespräche mit dem Präsidenten des Deutschen Klubs Puerto Montt, Jorge Marchant und den Vorstandsmitgliedern Pablo Brahm und Alejandro Brahm. Der Deutsche Verein zeigte sich sehr interessiert daran, mit den Angeboten der Stiftung junge Menschen mit neuen Themen anzusprechen, die Deutschland heute im In- und Ausland stärken möchte, etwa den Umweltschutz, Meinungsfreiheit, gesellschaftliche Pluralität u.a.. Honorarkonsul Georg Wammes betonte die Notwendigkeit, die Beziehungen der deutschen Vereine in der Region zum heutigen Deutschland zu stärken. Auch wenn viele Mitglieder aufgrund von privaten Kontakten im regen Austausch mit Deutschland stehen, sei eine institutionelle Begleitung der Vereine aus Deutschland sehr willkommen. Im nahegelegenen Frutillar trafen sich die Stiftungsmitarbeiter Jan Wilms und Gabriel Podevils mit dem Schulleiter Cristian Santibáñez und Yasna Díaz Mundaca der deutsch-chilenische Schule Instituto Technologico. Die Angebote der Stiftung seien für die Alumni der Schule interessant, so die Schulvertreter.

Stiftung Verbundenheit in der Deutschen Schule Puerto Montt und der deutsch-chilenische Schule Instituto Technologico.

Stiftung Verbundenheit in der Deutschen Schule Puerto Montt und der deutsch-chilenische Schule Instituto Technologico.

In Llanquihue und Puerto Varas besuchte das Stiftungsteam den deutschen Sportverein, den deutschen Klub. In Llanquihue berichteten Vereinspräsident Cristian Bogdanic und Vorstandsmitglied Felipe Werner über die zahlreichen Aktivitäten des deutschen Sportvereins, der mehr als 3.000 Mitglieder zählt. Man sei aber daran interessiert, die Mitglieder noch stärker an gesellschaftliche Themen heranzubringen, die Deutschland mit Chile verbindet. Deswegen sei die Arbeit der Stiftung Verbundenheit besonders willkommen. Man erhoffe sich auch eine Unterstützung in der Vernetzung zwischen den zahlreichen Vereinen der Region. Vereinspräsident Bogdanic betonte, dass die Angebote der Stiftung Verbundenheit ein „einendes und verbindendes Element“ zwischen den Vereinen sein könnten.

Im Deutschen Verein in Puerto Varas und im deutschen Sprotverein Llanquihue.

Im Deutschen Verein in Puerto Varas und im deutschen Sprotverein Llanquihue.

Im Deutschen Verein Puerto Varas empfingen Vereinspräsident Alejandro Droppelmann und Vorstandsmitglied Renato Aichele das Stiftungsteam. Die Räumlichkeiten des Vereins mit einem hauseigenen Restaurant, direkt im Zentrum der Touristenstadt Puerto Varas, bieten viele Möglichkeiten, um Veranstaltungen und Workshops durchzuführen, so Präsident Droppelmann. Die Unterstützung seitens der Stiftung, um die Herausforderung einer Verbindung zwischen Traditionspflege und Brückenfunktion zum heutigen Deutschland in den deutsch-lateinamerikanischen Kulturvereinen zu gestalten, sei ein sehr willkommener Ansatz, der dem Verein bisher gefehlt habe. Auch die Erfahrungen in Argentinien bezüglich der besseren Vernetzung und Kommunikation der Vereine untereinander wurde im Deutschen Verein Puerto Varas mit großem Interesse aufgenommen, die gerade im Süden Chiles sehr notwendig wäre.

In Osorno besuchte das Stiftungsteam die Deutsche Schule Osorno und den schuleigenen Kulturverein „Sofia Hott“. Schulleiterin Natacha Galarce und weitere Mitglieder der Schuldirektion führten durch die Schule, die eine große Schüleranzahl zählt, die die Schule mit einem Sprachdiplom abschließen. Im Anschluss besuchte die Stiftung Verbundenheit den Kulturverein „Sofia Hott“, der in Osorno ein Ort der deutschen Kultur mit Ausstellungsräumen, Theater- und Musikangeboten und Lesungen darstellt. Die Delegation der Stiftung Verbundenheit konnte sich in Osorno des Weiteren mit Bischof der Evangelisch-lutherische Kirche, Alexis Salgado, der in seiner, von der deutschen Einwandern geprägten Kirchengemeinde, viele Kontakte nach Deutschland pflegt. Er zeigte sich besonders an den sozialen Projekten der Stiftungsinitiative #JungesNetzwerk interessiert.

In der Deutschen Schule in Osorno, im schuleigenen Kulturverein „Sofia Hott“ und mit dem Bischof der Evangelisch-lutherische Kirche, Alexis Salgado.

In der Deutschen Schule in Osorno, im schuleigenen Kulturverein „Sofia Hott“ und mit dem Bischof der Evangelisch-lutherische Kirche, Alexis Salgado.

Zum Abschluss des Besuches der Stiftung im Chile, traf sich das Stiftungsteam mit dem deutschen Honorarkonsul Kurt Hellemann in Valdivia, mit der Dachorganisation Deutsch-Chilenischen Liga (DCB) und der deutschsprachigen Zeitung „Der Condor“ in Santiago de Chile. Am Abschlusstreffen im DCB nahmen neben dem Präsidiumsmitgliedern Hartmut Claussen, Heidi Rathke und Javier Bielefeldt auch die Kulturbeauftragte der Deutschen Botschaft, Larissa Grütz teile. Dr. Marco Just Quiles, Gabriel Podevils und Jan Wilms berichteten über das Potential in Bezug auf eine stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit aller besuchten deutsch-chilenischen Kulturvereine. Besonders wichtig sei es, so Just Quiles, die hervorragenden Strukturen und institutionellen Stärken, die alle besuchten Vereine charakterisiert, mit den neuen Angeboten der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik zusammenzubringen.

In der Deutsch-Chilenischen Liga (DCB) und der deutschsprachigen Zeitung „Der Condor“ in Santiago de Chile.

In der Deutsch-Chilenischen Liga (DCB) und der deutschsprachigen Zeitung „Der Condor“ in Santiago de Chile.

Die Stiftung Verbundenheit dankt allen besuchten Institutionen für die guten Gespräche und die Kooperationsabsichten.

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