Mit Hartmut Koschyk feiert am 16. April ein Politiker seinen 60. Geburtstag, der die Region in vielfältiger Weise geprägt hat. Auch auf nationalem und internationalem Parkett hat der gebürtige Forchheimer Spuren hinterlassen. Er gilt noch immer als gefragter Ansprechpartner, beispielsweise als Korea-Experte.
In der Region hat er sich vor allem große Verdienste um die Wiederentdeckung des Universalgenies Alexander von Humboldt erworben. Er ist Mitbegründer, Initiator und inzwischen Vorsitzender des Alexander-von-Humboldt-Kulturforums Schloss Goldkronach, das seit mittlerweile zehn Jahren das kulturelle Leben der Region mit Konzerten, Vorträgen, Ausstellungen und gesellschaftlichen Veranstaltungen bereichert. Auf ihn geht auch die Idee des Alexander-von-Humboldt-Museumsparks zurück, der als bundesweit einmaliges Projekt dieser Art bis 2020 in Goldkronach verwirklicht werden soll und dessen Trägerverein Koschyk leitet.
Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Forchheim war Koschyk zunächst in die Bundeswehr eingetreten, bis heute leistet er Wehrübungen als Oberstleutnant der Reserve ab. Von 1983 bis 1987 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des CDU-Abgeordneten Helmut Sauer aus Salzgitter, daneben studierte er in Bonn Geschichte und Politische Wissenschaften. Zwischen 1987 und 1991 war Koschyk Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen.
1990 wurde er erstmals über die CSU-Landesliste in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er 27 Jahre bis zum Herbst 2017 angehörte. Seit 1994 war er direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Bayreuth-Forchheim und hatte bei jeder Bundestagswahl jeweils über 50 Prozent der Erststimmen erhalten. Im Bundestag war er unter anderem Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Vertriebene und Flüchtlinge“ der CDU/CSU-Fraktion, Sprecher in den Enquete-Kommissionen „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ und „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit“. Koschyk war außerdem stellverttretender Vorsitzender des Stiftungsrates der „Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" und des Beirates bei den Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.
Zwischen 2002 und 2005 war Koschyk innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, danach Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, von 2009 bis 2013 unter dem damaligen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und zuletzt von 2014 bis 2017 Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.
Sein Engagement für das geteilte Korea schlug sich unter anderem als langjähriger Vorsitzender der deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe des Bundestages, bis heute als Co-Vorsitzender des Deutsch-Koreanischen Forums sowie als Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft nieder. In diesen Eigenschaften hatte er zahlreiche Reisen nach Südkorea, aber auch nach Nordkorea unternommen. So begleitete er die Bundespräsidenten Johannes Rau, Joachim Gauck und Frank-Walter Steinmeier bei deren Staatsbesuchen nach Südkorea und leitete eine deutsch-koreanische Expertengruppe zu außenpolitischen Aspekten der deutschen Einheit und einer künftigen koreanischen Wiedervereinigung.
Zur langen Liste seiner Ehrenämter gehört unter anderem der Vorsitz des Stiftungsrates der „Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“, in der Region war er unter anderem stellvertretender Vorsitzender der Kultur- und Sozialstiftung Internationale Junge Orchesterakademie, Vorsitzender des „Theatersommers Fränkische Schweiz“, der Teichgenossenschaft Oberfranken und des THW-Fördervereins Bayreuth. Außerdem gehört er dem Kuratorium der Universität Bayreuth an. Bis heute ist Koschyk noch immer Mitglied des Bayreuther Kreistages. Seiner Partei, der CSU, gehört er seit nunmehr 40 Jahren an und diente ihr 19 Jahre als Kreisvorsitzender im Landkreis Bayreuth, als stellvertretender CSU-Bezirksvorsitzender in Oberfranken sowie als Mitglied des Präsidiums und des Landesvorstandes der CSU.
Im Wirtschaftsbereich leitet Koschyk den Aufsichtsrat der SeniVita Social Estate AG mit Sitz in Bayreuth und engagiert sich hierbei insbesondere bei der Ausbildung von Pflegekräften aus der VR China und der Russischen Föderation in Oberfranken.
Koschyks politisches und gesellschaftliches Wirken wurde bereits mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen bedacht, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Bayerischen Verdienstorden, der Goldenen Ehrenmedaille des Landkreises Bayreuth sowie hohen Auszeichnungen der Republik Korea, Ungarns, Rumäniens und Österreichs.
Hartmut Koschyk ist sein 1986 mit Ehefrau Gudrun verheiratet und hat drei erwachsene Kinder sowie einen Enkelsohn. Seinen Ehrentag verbringt Koschyk gemeinsam mit seiner Frau Gudrun in Japan.