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Datum
6.9.2019
Autor
Stiftung Verbundenheit

Der erste Deutsch-Argentinische Jugendkongress übertrifft die Erwartungen aller Teilnehmer und Organisatoren. Die Stiftung Verbundenheit legt die Weichen für vielversprechende Initiativen des #JungesNetzwerk

Der erste Deutsch-Argentinische Jugendkongress übertrifft die Erwartungen aller Teilnehmer und Organisatoren. Die Stiftung Verbundenheit legt die Weichen für vielversprechende Initiativen des #JungesNetzwerk

06.09.2019

Mehr als 50 Jugenddelegierte aus ganz Argentinien, drei deutsche Mittlerorganisationen (die Deutsche Botschaft, die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD)), zahlreiche argentinisch-deutsche Organisationen (u.a. die Deutsch-Argentinische Industrie- und Handelskammer (AHK), die Kulturgesellschaft Rosario „Asociación Escolar Alemana“, die Hochschule für Sprachen „Lenguas Vivas“, die Universität Rosario und das Argentinische Tageblatt) sowie viele Gäste aus Politik und Gesellschaft haben am vergangenen Wochenende in der Stadt Rosario am ersten deutsch- argentinischen Jugendkongress #JungesNetzwerk teilgenommen. Die Stiftung Verbundenheit hatte gemeinsam mit Verband Deutsch-Argentinischer Vereinigungen (F.A.A.G.) in mehrmonatiger Vorbereitung ein umfangreiches Programm zusammengestellt – Vorträge und Gruppenarbeiten zum Thema Umweltschutz, Informationsbörse über Studieren und Arbeiten in Deutschland und Podiumsdiskussionen über deutsch-argentinische Identität und Kulturaustausch. Auf dem Kongress wurde das Jugend-Netzwerk gegründet, dessen Mitglieder in Zukunft mit dezentralen Initiativen die Kulturvermittlung zwischen dem heutigen Argentinien und Deutschland fördern werden. Unterstützt wurde der Kongress von der Deutschen Botschaft und der Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Argentinischen Parlamentes, Cornelia Schmidt-Liermann.

Gruppenbild der Teilnehmer des ersten deutsch-argentinischen Jugendkongresses #JungesNetzwerk

Gruppenbild der Teilnehmer des ersten deutsch-argentinischen Jugendkongresses #JungesNetzwerk

In den Eröffnungsreden am Freitagabend wurden die Notwendigkeit aber auch das große Potential der Initiative #JungesNetzwerk zum Ausdruck gebracht. Organisator Dr. Marco Just Quiles (Leiter des Argentinien-Projektes der Stiftung Verbundenheit) betonte das große Interesse vieler junger Argentinier, die sich mit lokalen Initiativen für den Austausch zwischen beiden Ländern engagieren möchten. In wenigen Tagen haben sich mehr als 200 Kandidaten mit vielversprechenden Profilen für den Kongress beworben. Man dürfe dieses enorme Potential nicht ignorieren. Vielmehr solle es genutzt werden, um die kulturellen Verbindungen zwischen Argentinien und Deutschland zu intensivieren und sich auch über aktuelle zivilgesellschaftliche Trends, wie beispielsweise den Umweltschutz, auszutauschen.

Eröffnungsveranstaltung des Jugendkongresses #JungesNetzwerk

Eröffnungsveranstaltung des Jugendkongresses #JungesNetzwerk

Der Leiter des Argentinien-Projektes der Stiftung Verbundenheit und Organisator des Jugendkongresses, Dr. Marco Just Quiles

Der Leiter des Argentinien-Projektes der Stiftung Verbundenheit und Organisator des Jugendkongresses, Dr. Marco Just Quiles

Die Kulturbeauftragte der Deutschen Botschaft, Maja Dimitroff, bezog sich in ihrer Rede auf die Worte von Außenminister Heiko Maas, der im Rahmen der Lateinamerika-Karibik-Initiative der Bundesregierung, Lateinamerika und Europa als „natürliche Verbündete“ beschrieben hat. Initiativen wie #JungesNetzwerk würden genau in diesem Sinne wirken. Die Deutsche Botschaft unterstütze daher den Ansatz, junge Menschen dazu zu ermutigen, eigene Projekte im Bereich des Kulturaustausches zu organisieren: „Eure Arbeit beginnt erst gerade, aber wie man sieht, geschieht dies auf einer guten Basis mit viel Enthusiasmus“. Es sei ein tolles Zeichen, dass auch fast alle deutschen Mittlerorganisationen der Auswärtigen Kulturpolitik der Kongresseinladung gefolgt seien.

Die Kulturbeauftragte der Deutschen Botschaft, Maja Dimitroff

Die Kulturbeauftragte der Deutschen Botschaft, Maja Dimitroff

Die Abgeordnete Cornelia Schmidt-Liermann, die das Argentinien-Projekt der Stiftung Verbundenheit von Anfang an unterstützt, zeigte sich überwältigt von einer so motivierten Gruppe an jungen Argentiniern, die aus den unterschiedlichsten Provinzen und mit den unterschiedlichsten Verbindungen zu Deutschland nach Rosario gereist sind. Es sei sehr positiv, dass sowohl ehemalige Schüler und Studenten von deutschen Schulen und Universitäten, Mitglieder von deutsch-argentinischen Vereinen aber auch Argentinier mit einem großen Interesse für das aktuelle Deutschland am Kongress teilnehmen und die sich in Zukunft aktiv für den Kulturaustausch einsetzen möchten. Von Seiten des Argentinischen Staates werde man solche Initiativen weiter unterstützen. Die historisch gewachsenen Verbindungen mit Deutschland könnten mithin auf eine neue Stufe gehoben werden. Der Jugendkoordinator der F.A.A.G., Gabriel Podevils, ergänzte die Ausführungen von Schmidt-Liermann und sprach von einem wichtigen Impuls für die gesamte deutsch-argentinische Gemeinschaft, die vom Jugendkongress ausgehe. Mit Unterstützung der jungen Generationen könne man zeigen, dass die deutsch-argentinischen Vereinigungen zu strategischen Partnern für die Mittlerorganisationen werden können. Mit der Unterstützung der Stiftung Verbundenheit arbeite man weiter daran, die Vereine zu lokalen Akteuren mit sozialer Verantwortung zu transformieren.

Die Abgeordnete Cornelia Schmidt-Liermann

Die Abgeordnete Cornelia Schmidt-Liermann

Der Jugendkoordinator der F.A.A.G., Gabriel Podevils

Der Jugendkoordinator der F.A.A.G., Gabriel Podevils

In Repräsentation der Bürgermeisterin von Rosario, begrüßte auch Stadtrat Enrique Estévez die Teilnehmer und Gäste. Man sei Stolz, dass Rosario für diesen wichtigen Kongress gewählt wurde. In einem Land, in der sich viele Aktivitäten auf die Hauptstadt konzentrieren, wäre dies ein starkes Zeichen, auch die Provinzen in internationale Kulturbeziehungen einzubinden. Daher begrüße er ganz besonders, dass die Teilnehmer des #JungenNetzwerk aus fast allen Provinzen des Landes kommen würden.

Stadtrat Enrique Estévez und Dr. Marco Just Quiles

Stadtrat Enrique Estévez und Dr. Marco Just Quiles

Am Samstagmorgen wurde der erste Veranstaltungsblock des Kongresses zum Thema „Umwelt und Nachhaltigkeit“ mit drei Impulsreferaten von den eingeladenen Experten Verena Böhme von der deutsch-argentinischen NGO Manos Verdes (Thema: „Müll und innovative Kreislaufwirtschaft“), Frederico Fritz vom Landwirtschaftsverband CREA (Thema: „Nachhaltige Landwirtschaftskonzepte“) und der Umweltjournalistin Tais Gadea Lara (Thema: „Elektromobilität – Eindrücke aus Deutschland“) eröffnet. Im Anschluss erarbeiteten die 51 Jugenddelegierten zwischen 18 und 35 Jahren, sieben konkrete Umweltschutzinitiativen – von emissionsfreien Fortbewegungskonzepten wie beispielsweise smarte Fahrrad-Leih-System bis hin zu neuen Recycling-und Pfand-Methoden. Die Projekte wurden im Anschluss einer Jury vorgestellt, die jedes Projekt auf die Umsetzung bewertete. Jury-Präsidentin Cornelia Schmidt-Liermann lobte die Teilnehmer für die innovativen Projektideen und versprach, über diese im Parlament zu berichten und bei einer neuen Gelegenheit, Vertreter des #JungenNetzwerkes zur Vorstellung der erarbeiteten Ideen ins Nationalparlament einzuladen.

Vortrag über Umweltthemen

Vortrag über Umweltthemen

Teilnehmer erarbeiten eigene Umweltschutzinitiativen

Teilnehmer erarbeiten eigene Umweltschutzinitiativen

Erarbeitung von Projekten

Erarbeitung von Projekten

Am Nachmittag wurde der zweite Veranstaltungsblock eröffnet: die eingeladenen Institutionen informierten im Rahmen einer öffentlichen Messe über Arbeits- und Studienmöglichkeiten in Deutschland. Mehr als 100 Personen wurden beispielsweise von den Vertretern des DAADs, der ZfA und der Deutsch-Argentinischen Industrie- und Handelskammer (AHK) zu den Themen duale Ausbildung, Studienaufenthalte- und Austausche sowie der Alumni-Arbeit der deutschen Schulen in Argentinien informiert. „Für uns bietet der Jugendkongress eine tolle Plattform, um über die diversen Angebote des DAADs zu informieren; besonders außerhalb der Hauptstadt“, erklärte Swantje Mikara, DAAD-Lektorin in Buenos Aires. Es sei in einem Land wie Argentinien gar nicht so einfach, Informationen in den Provinzen zu verbreiten, betonte auch die Beauftragte der Handelskammer für das duale Ausbildungssystem, Carolina Biagiotti. Man hoffe, dass auch in Zukunft weitere Kongresse dieser Art in verschiedenen Städten organisiert werden. Die Handelskammer begrüße daher besonders die Idee, dass die Mitglieder des #JungenNetzwerkes in Zukunft als Multiplikatoren in die Informationsarbeit der deutsch-argentinischen Organisationen und deutschen Mittlerorganisationen eingebunden werden könnten.

Informationsstand des DAAD auf der Informationsbörse des Kongresses

Informationsstand des DAAD auf der Informationsbörse des Kongresses

Informationsstand der AHK auf der Informationsbörse des Kongresses

Informationsstand der AHK auf der Informationsbörse des Kongresses

Der intensive Samstag wurde mit einem kulturellen Abendprogramm abgerundet. Auch hier hatten sich die Veranstalter an der Idee orientiert, dass oftmals traditionelle Deutschlandbild in Argentinien mit neuen Impulsen zu versehen: nach einem traditionellen „deutschen“ Abendessen klang der Abend mit einer bekannten DJan aus Rosario und Elektromusik aus.

Teilnehmer des #JungenNetzwerk auf der Abendveranstaltung

Teilnehmer des #JungenNetzwerk auf der Abendveranstaltung

Teilnehmer des #JungenNetzwerk auf der Abendveranstaltung

Teilnehmer des #JungenNetzwerk auf der Abendveranstaltung

Der Sonntagmorgen startete mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Deutsch-Argentinische Identität und Kulturaustausch“. Die Kulturbeauftragte der Deutschen Botschaft, Maja Dimitroff, diskutierte mit David Klausa (ZfA), Swantje Mikara (DAAD) und Gabriel Podevils (Jugendbeauftragter der F.A.A.G.) über die Relevanz und Diversität von Kulturaustausch. Jeder der Teilnehmer des Kongresses könne einen wichtigen Beitrag leisten, um die historischen Verbindungen zwischen Argentinien und Deutschland zu stärken und vor allem durch neue Aspekte zu bereichern. Kulturaustausch könne auch auf neuen Themenfeldern beispielsweise im Technologie- oder Umweltbereich stattfinden. Gleichzeitig wurde von allen Podiumsgästen betont, wie wichtig brückenbildende Maßnahmen besonders in Zeiten der zunehmenden Verbreitung von reaktionären und nationalistischen Gedanken in Europa aber auch Lateinamerika seien. Das beste Mittel dagegen, so Moderator Marco Just Quiles, sei der offene Kulturaustausch, den jeder Einzelne nach eigenem Interesse unterschiedlich gestalten könne. Die Initiative #JungesNetzwerk möchte die Austauschplattform dazu bieten und junge Menschen dazu animieren, eigene Ideen in ihren Lokalitäten zu entwickeln. In der anschießenden Publikumsdiskussion wurden diese Gedanken von den Teilnehmern aufgegriffen.

Podiumsdiskussion mit Maja Dimitroff und David Klausa

Podiumsdiskussion mit Maja Dimitroff und David Klausa

Podiumsdiskussion mit Konferenzteilnehmern

Podiumsdiskussion mit Konferenzteilnehmern

Podiumsdiskussion mit Konferenzteilnehmern

Podiumsdiskussion mit Konferenzteilnehmern

Der Jugendkongress endete mit einem Ausblick über die nächsten Schritte des #JungenNetzwerk. Konkrete Initiativen seinen schon in den nächsten Wochen geplant. Zum einen organisieren die Mitglieder in ihren Provinzen Aktivitäten im Rahmen des weltweiten „Clean up day“ am 21. September. Zum anderen werden über die nächsten Monate hinaus verschiedene Netzwerkveranstaltungen in den Provinzen Misiones, Córdoba und Mendoza stattfinden, bei denen Kongressteilnehmer gemeinsam mit Mitgliedern des Organisationsteams über die Initiative #JungenNetzwerk berichten. Gemeinsam mit der Deutschen Botschaft, der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen und der NGO Manos Verdes, arbeitet die Stiftung Verbundenheit daran, eine follow-up Veranstaltung des Jugendkongresses im November in Buenos Aires zu veranstalten.

Um die Vernetzungsaktivitäten und die vereinzelten Initiativen der Mitglieder in den Provinzen logistisch zu unterstützen, stellt die Stiftung Verbundenheit darüberhinaus gemeinsam mit der F.A.A.G. eine elektronische Plattform zur Vernetzung der Mitglieder zur Verfügung. Konkrete Projektideen sollen schon bald umgesetzt werden. Die große Zustimmung der Teilnehmer lässt auf vielversprechende Initiativen hoffen:

Fidel Sosa

Fidel Sosa

Fidel Sosa (Rafaela, Santa Fe):

„Aus meiner Perspektive war die Veranstaltung hervorragend. Es waren junge Leute aus ganz Argentinien dabei, mit ganz unterschiedlichen Hintergründen. Ich finde es wichtig, dass sich die deutschen Vereinigungen und Vereine mit Themen auseinandersetzen, die eine weltweite Problematik darstellen, wie z.B. der Abfall, die Energie und der Klimawandel.“


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