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Datum
10.3.2025
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Bayreuther Fastenessen 2025: Bischof von Mukatschewo zu Gast

Anlässlich des traditionellen Bayreuther Fastenessens, welches in diesem Jahr im Tagungszentrum (ehem. Kolpinghaus) in Bayreuth stattfand, durfte sich die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland erneut über eine große Teilnehmerzahl freuen. Veranstaltet wurde das Fastenessen vom Alexander-von-Humboldt-Kulturforum Franken e.V. und der Stiftung Verbundenheit in Kooperation mit dem Katholischen Erwachsenenbildung in der Stadt und im Landkreis Bayreuth e.V. sowie dem Evangelischen Bildungswerk Oberfranken-Mitte e.V.

Gastredner in diesem Jahr waren der Bischof der römisch-katholischen Kirche in Mukatschewo / Transkarpatien (Ukraine), Mykola Petro Luchok, sowie Julia Taips, zweite Bürgermeisterin der Stadt Mukatschewo und Leiterin der "Deutschen Jugend Transkarpatiens", einer Organisation der Deutschen Minderheit in der Ukraine in einer Region, die maßgeblich von deutschen Auswanderern aus Mainfranken, den sogenannten Schönbornfranken, geprägt wurde.

Sehen Sie hier unsere Broschüre und den Ausstellungsflyer zum Thema der Schönbornfranken.

In seiner Begrüßung betonte der Stiftungsratsvorsitzende Hartmut Koschyk, dass er „in seinen allerschlimmsten Albträumen sich niemals vorzustellen vermocht habe, dass die Ukraine nun vor Russland und den Vereinigten Staaten gleichzeitig geschätzt werden müsse“. Umso wichtiger sei es, jetzt weiter Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen, ergänzte auch Marianne Konrad, Vorsitzende der Katholischen Erwachsenenbildung.

Bischof Mykola Petro Luchok referierte in seiner Ansprache zum Thema „Transkarpatien – eine Vorbildregion interreligiösen und interethnischen Zusammenlebens in der Ukraine“ und schilderte den Anwesenden die bei seiner Tätigkeit gemachten Erfahrungen und Beobachtungen. Er wurde begleitet von Generalvikar Peter Zharkovskyi und Julia Taips, der zweiten Bürgermeisterin von Mukatschewo und Vorsitzenden der Deutschen Jugend Transkarpatien, gedolmetscht. Bischof Luchok betonte das multikulturelle Erbe und die multiethnische Prägung der Region Transkarpatien in der Westukraine und beschrieb diese anhand seiner eigenen Familiengeschichte. Besonders ging er auf die Situation in Zeiten des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ein. Diese sei stark mit der Flucht der Ukrainer ins Ausland und auch als Binnenflüchtlinge in Richtung Westukraine verbunden. Die kirchlichen Arbeit der Priester in dieser bewegten Zeit habe sich noch weiter verstärkt und den Nöten, Bedarfen und Bedürfnissen der Menschen in Kriegszeiten angepasst.

„Probleme entstehen, wenn wir uns teilen. Fasten ist die Zeit der geistlichen Erneuerung und des Redens mit Gott. Wir alle sind Kinder des einen Vaters. Wenn wir erfahren, wie groß sein Liebe ist, leben wir danach“, sagte Bischof Luchok. Innerhalb der drei Jahre habe er drei verschiedenen Leben erlebt, die die Phasen des Schocks, der (Nicht-)Akzeptanz des Krieges im Alltag und des Lebens mit dem Krieg umfassten. „Trotz Müdigkeit sehe ich eine große Kraft. Diese Kraft kommt von Gott. Und eine große Kraft kommt aus der Zusammenarbeit mit Euch. Ich weiß nicht, wann der Krieg zu Ende geht oder ob der Krieg zu Ende geht, aber ich weiß, dass ich den heutigen Tag habe, um etwas Gutes zu schaffen – die einfache Philosophie von Jesus Christus.“ Der Krieg habe das Angebot von Jesus Christus neu eröffnet, so der Bischof weiter.

Als Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft begrüßt werden konnten Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Landrat Florian Wiedemann, die Altlandräte Klaus-Günter Dietel und Hermann Hübner, der ehemalige Raiffeisenpräsident Manfred Nüssel, der ehemalige katholische Regionaldekan Monsignore Josef Zerndl, die beiden evangelischen Geistlichen, der frühere Bayreuther Dekan und Oberkirchenrat i.R. Helmut Hofmann und der Weidenberger Pfarrer Günter Daum sowie die langjährige Intendantin des Festivals junger Künstler, Sissy Thammer.

Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte das Junge Vokalensemble der Schlosskirche Bayreuth unter der Leitung von Regionalkantor Sebastian Ruf, das klassische und zeitgenössische Stücke darbot und mit „Mnogaja leta“ ein ukrainisches Kirchenlied zum Abschluss sang.

Die Spendeneinnahmen des Tages wurden der römisch-katholischen Diözese Mukatschewo zugesprochen. Bischof Luchok nahm aus den Händen von Hartmut Koschyk einen Spendenscheck in Höhe von 2000 Euro entgegen. Dies unterstreicht die fortwährende Verpflichtung der Veranstalter des Fastenessens, nicht nur ein kulturelles und spirituelles Programm zu bieten, sondern auch konkret Hilfe zu leisten, wo sie benötigt wird – in diesem Falle in Transkarpatien.

Die Stiftung Verbundenheit dankt herzlich allen Sponsoren und Partnern, ohne deren großzügige Unterstützung und deren Engagement das Bayreuther Fastenessen 2025 nicht möglich gewesen wäre. Die Fastenspeise wurde vom Team des Restaurants „Phoenix by Sudpfanne“ zubereitet. Der Blumenschmuck wurde von der Gärtnerei Übelhack aus Goldkronach gestellt. Gedankt wird des Weiteren der Buchauer Holzofenbäckerei, den Edeka-Schneider-Märkten, der Brauerei Maisel und dem Reha-Team Nordbayern für die Unterstützung der Veranstaltung.

Sehen Sie hier weitere Eindrücke des "Bayreuther Fastenessens":

Lesen Sie hier den Bericht des Nordbayerischen Kuriers zur Veranstaltung des Fastenessens:

Bayreuth: Fastenessen mit einem ukrainischen Bischof - Bayreuth - Nordbayerischer Kurier

Gottesdienst mit Bischof Mykola Petro Luchok in St. Hedwig Bayreuth

Zum Abschluss seines Besuches in Bayreuth zelebrierte Bischof Mykola Luchok in der Katholischen Pfarrei St. Hedwig in Bayreuth auf Einladung des Leitenden Pfarrers des Katholischen Seelsorgebereiches Bayreuth, Domkapitular Dr. Heinrich Hohl, gemeinsam mit Generalvikar Petro Zharkovskyi die Heilige Messe.

In dem in deutscher, ukrainischer und lateinischer Sprache gefeierten Gottesdienst berichtete Bischof Luchok über den christlichen Alltag in seiner Diözese Mukatschewo angesichts des russischen Angriffskrieges. Eindringlich mahnte der Bischof die Christen in der Ukraine, aber auch in Deutschland, „die zum Gebet und zur tätigen Nächstenliebe erhobenen Arme nicht sinken zu lassen und nicht müde und mutlos zu werden, nach Wegen des Friedens zu suchen.“ Gerade die österliche Bußzeit, der Kreuzestod Jesu und seine österliche Auferstehung vermittle die hoffnungsvolle  Frohbotschaft, dass Leid und Tod überwunden werden und die österliche Hoffnung der Auferstehung und des göttlichen Friedens Wirklichkeit werden. Die auf ukrainisch gehaltene Predigt des Bischofs wurde von der 2. Bürgermeisterin von Mukatschewo, Julia Taips, ins Deutsche übersetzt.

Domkapitular Dr. Heinrich Hohl dankte Bischof Luchok für seinen Besuch in der Pfarrei St. Hedwig mit seine ermutigende Predigt und stellte die Kollekte des Gottesdienstes für die caritative Arbeit des Bistums Mukatschewo zur Verfügung. Bei der Verabschiedung von Bischof Luchok freute sich der Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Verbundenheit, Hartmut Koschyk, dass Bischof Luchok vom Bamberger Erzbischof Herwig Gössl die Einladung erhalten hat, am diesjährigen Erntedanksonntag, den 5. Oktober nach Bamberg zu kommen, um gemeinsam mit Erzbischof Gössl im Bamberger Dom den Erntedankgottesdienst zu feiern. Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) im Erzbistum Bamberg, die in der Diözese Mukatschewo seit Jahren engagiert ist, hatte sich sehr für diese Einladung eingesetzt.

In der Delegation von Bischof Luchok und Bürgermeisterin Julia Taips befand sich auch die ukrainische Fernsehjournalistin Lene Dej. Sie erstellt über das „Bayreuther Fastenessen“ und den Gottesdienst in St. Hedwig einen Film für das Ukrainische Fernsehen in ukrainischer und deutscher Sprache, der am 5. April ausgestrahlt wird.

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