Bei der wissenschaftlichen Konferenz „Loyalität, Vertrauen, Diskriminierungserfahrung – Die Deutschen im Russländischen Reich, in der Sowjetunion, den Nachfolgestaaten und nach der Übersiedlung nach Deutschland und ihr Verhältnis zum Staat“ war die Stiftung Verbundenheit durch den Projektkoordinator Peter Aifeld vertreten. Die Veranstaltung, ausgerichtet vom Bayerischen Kulturzentrum der Deutschen aus Russland in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Kommission für die Deutschen in Russland und in der GUS (WKDR), fand in Nürnberg statt.
In Panels, die sich aus Vorträgen von Historikern und jungen Wissenschaftlern zusammensetzten, wurden verschiedene Aspekte der Geschichte der Russlanddeutschen von ihrer Ansiedlung im 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart behandelt. Der inhaltliche Fokus lag auf der Beziehung zwischen den Russlanddeutschen und der Staatsmacht, wobei Kategorien wie Loyalität, Vertrauen und Diskriminierungserfahrung als zentrale Analyseansätze dienten. Es wurden die wechselvollen historischen Phasen beleuchtet – von den Verdächtigungen gegen die Deutschen im Zarenreich über die Repressionen in der Stalinzeit bis hin zu den Integrationsversuchen in der poststalinistischen Sowjetunion. Auch die Ambivalenzen in der Situation der Spätaussiedler in Deutschland seit den 1990er Jahren wurden thematisiert, insbesondere vor dem Hintergrund des aktuellen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Peter Aifeld hielt einen Vortrag über die erste deutsche Kolonie an der Wolga, Nischnaja Dobrinka, und stellte die Entwicklung der Siedlung von 1764 bis zur Deportation 1941 dar. Während der dreitägigen Veranstaltung wurde auch die Ausstellung „Kulturerbe der Wolgadeutschen in Argentinien“, eine Kooperation zwischen dem BKDR und der Stiftung Verbundenheit, präsentiert. Die Stiftung Verbundenheit bedankt sich herzlich für die Organisation und die Einladung zur Teilnahme an dieser facettenreichen und ertragreichen Konferenz.