Am 07. Dezember 2023 wurde im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin die spannende und ereignisreiche Buchpräsentation des Buches „Der Wermutstannenbaum“ veranstaltet, bei der die Stiftung Verbundenheit mit Projektkoordinator Arvid Martens anwesend war. Das zusammen mit der Lesung stattgefundene Zeitzeugengespräch schaffte es, einen Einblick in die tragische Geschichte der Russlanddeutschen während der Sowjetzeit zu bieten, welche die kollektiven Erinnerungen der Deutschen Minderheit vor Ort einschließen. Somit war die Veranstaltung ein interessante Möglichkeit, die Thematik um Flucht und Vertreibung dem Publikum näherzubringen.
Die Buchvorstellung erzählte die bewegende Geschichte eines jungen Mädchens, welches im Jahre 1941 mit ihrer Familie aus der Wolgaregion nach Sibirien deportiert wurde. Die emotionale Reise, die Vertreibung und das Weihnachtsfest mit einem Tannenbaum aus Wermutkraut in der Verbannung, wurde aus der Perspektive des Kindes geschrieben und erhält somit eine lebensechte Nuance.
Maria Fitz, bekannt als Hauptperson „Mariechen“, auf deren Geschichte die Handlung des Buches fußt, war eigens zuder Veranstaltung nach Berlin gekommen. Mit ihren nun schon 86 Jahren ist sie selbst ebenso wie die Autorin Olga Kolpakowa, die selbst Opfer von Bedrohungenwurde und das Verbot ihres Buches in Russland erleben musste, ein gutes Beispiel und Vorbild für den Widerstand gegen das politische Unrecht. Der Diskussionsabend schaffte es sehr gut, die damals bereits vorhandenen in Bezug zur heutigen Kriegssituation in Osteuropa zu setzen und die Parallelen im Leid der Menschen zu ziehen und für dieses sowie die bedeutende Rolle der Menschlichkeit Aufmerksamkeit zu gewinnen.