Nachdem wir im letzten Jahr schon viele eindrucksvolle Bilder aus dem Fotowettbewerb der Brückenbauer gesehen haben, die Geschichten hinter ihnen verstehen durften und auch die Fotografinnen und Fotografen kennenlernen konnten, lenkten die Organisatoren (die Deutsche Gesellschaft, die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland sowie die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen) das Augenmerk in diesem Jahr auf Podcasts.
„Heimat. Über. Brücken Wir Brückenbauer in Deutschland, Europa und weltweit.“ – Unter diesem Titel und Motto haben 15 Podcast-Beiträge Eingang gefunden beim diesjährigen Podcast-Wettbewerb für junge Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, junge Menschen mit familiärem Hintergrund in den (ehemaligen) deutschen Provinzen und Siedlungsgebieten im östlichen Europa, Angehörige der deutschen Minderheiten, oder Mitglieder eines sich ihrer Geschichte und Kultur widmenden Verbandes. Die Themen der Podcasts waren die eigene Herkunft, Kultur, Identität, Familiengeschichte, Heimat sowie die Verständigung zwischen den Menschen. Eine ausgewählte Jury bewertete die Podcasts nach unterschiedlichen Gesichtspunkten und Kriterien und schaute dabei auf das gewählte Thema, die interessante und überzeugende Machart, die Originalität und Kreativität, den Aufwand sowie die inhaltliche und technische Umsetzung.
Podcasts sind aus verschiedenen Gründen aus Sicht der jungen Generation so wie auch aus Sicht der älteren Generation interessant. Bei einem steigenden Medienangebot, bei denen es vor allem auf visuelle Einflüsse geht – Fotos und Videos sind die besten Beispiele – scheint es seit einigen Jahren einen Trend hin zum Audio, zum Hören, zu geben.
Bücher zu lesen, ist immer noch modern. Musik zu hören auch. Podcasts sind eine tolle Möglichkeit, auch unterwegs und vor allem in Bezug auf die junge Generation, Kunst, Kultur, Journalismus, Informationen und Unterhaltung und vieles mehr zu vermitteln. Den Hörern wird durch Podcasts ermöglicht, in verschiedene, vor allem neue Themen einzutauchen und sie zu verstehen. Denn es ist die Möglichkeit, die die Podcaster wahrnehmen, die eigenen persönlichen und authentischen Erfahrungen, ihre Erlebnisse und Geschichten mit der Hörerschaft zu teilen. Und es wird erreicht, dass das Wissen im gesprochenen Wort bei den Hörern einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Konkret auf die Themen bezogen, die mit den Aussiedlern, Spätaussiedlern, ihren Nachkommen sowie den deutschen Minderheiten verbunden sind, bedeuten Podcasts eine gute Möglichkeit eben für junge Spätaussiedler und Angehörige der deutschen Minderheiten, sich mit ihrer Herkunft und Familiengeschichte auseinanderzusetzen.
Es ermöglicht ihnen, ihre Identität besser zu verstehen und sich mit ihren kulturellen und historischen Wurzeln zu verbinden. Dies kann gerade für die jungen Menschen ein Gefühl der Zugehörigkeit und der Stärke vermitteln - der eigenen Stärke als Mitglied in einer gesellschaftlichen Gruppe und der Stärke als ganze Gruppe.
Die Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte, der eigenen Herkunft kann dazu beitragen, die Erfahrungen und Herausforderungen der Vorfahren zu würdigen, zu verstehen und zu schätzen. Das Wissen über die eigene Herkunft und Familiengeschichte trägt bei den jungen Spätaussiedlern und den jungen Minderheiten auch dazu bei, die Geschichte anderer Personen besser zu verstehen, Vielfalt zu sehen und so interkulturellen Austausch zu fördern, Brücken zwischen den Generationen und den Ländern bauen. Junge Spätaussiedler und Minderheitler können somit ihre eigene Identität formen und ihre Wurzeln kennenlernen, erfahren, leben und an die nächste Generation weitergeben.
Nach einleitenden Grußworten von Dr. Vincent Regente, dem Leiter EU und Europa der Deutschen Gesellschaft e.V., folgte eine sehr passende Rede der Beauftragten der Bundesregierung für nationale Minderheiten und Aussiedlerfragen Natalie Pawlik MdB, die die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit den Themen der Aussiedler und Spätaussiedler und der deutschen Minderheit gerade in den heutigen Zeiten aus Sicht der Jugend betonte und das kreative Potential der neuen Generation der Spätaussiedler und deutschen Minderheiten herausstellte. Nach Grußworten von Thomas Konhäuser, dem Geschäftsführer und wissenschaftlichen Leiter der Kulturstiftung der Vertriebenen, der die bisherige Erfolgshistorie der Wettbewerbe ansprach und die Chance, so junge Menschen von den genannten Themen zu begeistern, hielt der Geschäftsführer der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland, Sebastian Machnitzke, die Laudatio auf alle Gewinner, unter denen junge Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Anknüpfungspunkten zu den Themen der Aussiedler und deutschen Minderheiten in diesem Jahr zu finden waren.
Mit einem anschließenden Austausch zwischen den Ehrengästen, Institutionen und den Gewinnern des Podcast-Wettbewerb endete der Abend in der Mauerstraße in Berlin. Gemeinsam darf man gespannt sein auf das Thema und die Umsetzungen des im kommenden Jahr stattfindenden nächsten Brückenbauer-Wettbewerbs, der nach Videos, Bildern und Podcast bestimmt eine weitere interessante Medienart umfassen wird.
Nun einige Bilder über die Preisverleihung zum Podcast-Wettbewerb "Heimat. Über Brücken. - Wir Brückenbauer in Deutschland, Europa und weltweit" in Berlin: