Die immer weiter voranschreitende Digitalisierung führt zu einem Aussterben von Nachrichtenmagazinen in Papierform. Auch die deutschsprachige Zeitung "Argentinisches Tageblatt" traf es Anfang des Jahres: Der Druck der einmal wöchentlich erschienenen Zeitung wurde nach dem Tod des Chefredakteurs Stefan Kuhn eingestellt. Die Zeitung online sowie in Papierform weiterhin finanziell und mit personellem Mangel zu tragen, war nicht mehr möglich.
Deutschsprachige Zeitungen im Ausland stellen für die deutschen Gemeinschaften und Vereine jedoch eine unverzichtbare Informations- und Vernetzungsquelle dar. Somit setzt sich die Stiftung Verbundenheit dafür ein, dass auch das “Argentinische Tageblatt” zumindest online weiterhin präsent ist.
Um den neuen digitalen Auftritt zu planen und einen professionellen Austausch herzustellen, organisierte der stellv. Geschäftsführer der Stiftung Verbundenheit und Projektleiter für Lateinamerika, Dr. Marco Just Quiles, ein Zoom-Treffen mit Marcus Christoph, ehemaligem Redakteur des “Argentinischen Tageblatts”, dem Chefredakteur des “Nordschleswigers”, Gwyn Nissen, sowie dem stellv. Chefredakteur Cornelius Tiedemann und dem freischaffenden Journalisten Carl Moses. Vonseiten der Stiftung Verbundenheit waren weiter Ruth Candussi, Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Verbundenheit und zugleich Parteisekretärin der Schleswigschen Partei (SP) sowie die Mitarbeiterin Catharina Deege anwesend, die selbst für zwei Jahre für das “Argentinische Tageblatt” als Redakteurin tätig war.
“Der Nordschleswiger” gilt als Sprachrohr der Deutschen Minderheit in Dänemark. Mit Hauptsitz in Apenrade arbeiten etwa 20 Redakteurinnen und Redakteure an der Internetzeitung. 2018 wurde die täglich erschienene Papierausgabe eingestellt. "Der Nordschleswiger" hat den Wechsel zur rein digitalen Zeitung erfolgreich bewältigt. Das neue Format erlaubt den Texten, an viel mehr Leserinnen und Leser zu kommen. Auch spielt der Auftritt in den sozialen Medien wie Instagram und Facebook mittlerweile eine sehr wichtige Rolle.
So konnten bei dem etwa zweistündigen Gespräch viele Denkanstöße und Tipps für den Neuaufbau des "Argentinisches Tageblatt" vermittelt werden. Schließlich stehen dem historischen Blatt in Argentinien nun nicht nur inhaltliche, sondern auch strukturelle Veränderungen bevor.
Text: Catharina Deege