Im April 1992 wurde in Zawada bei Gleiwitz/Gliwice die Akademische Verbindung „Salia Silesia Gleiwitz zu Oppeln im CV“ gegründet, welche an das katholische Verbindungswesen in Schlesien vor der Vertreibung anknüpfen will und sich seit ihrer Gründung eines regen studentischen Lebenserfreut:
Zum Kommers anlässlich ihres 32. Stiftungsfestes, das in Groß Stein/Kamień Śląski stattfand, hatte die Katholische Studentenverbindung den Vorsitzenden des Stiftungsrates der Stiftung Verbundenheit, Hartmut Koschyk eingeladen.
Nach einem Gottesdienst in deutscher Sprache in der Pfarrkirche St. Hyazinth, zelebriert vom Seelsorger der Verbindung, Arnold Nowak, zugleich Pfarrer von Groß Stein/Kamień Śląski, fand im benachbarten Pfarrheim der feierliche Festkommers statt, zu dem neben der Aktivitas und in Schlesien beheimateten „Alten Herren“ auch Gäste aus der Bundesrepublik Deutschland angereist waren.
Hartmut Koschyk stellte seine Festrede unter das Motto „Schlesien- eine europäische Passion, Mission und Vision“. Dabei verband Koschyk die Ideale der Verbindung „Religio - Scientia - Amicitia - Patria“ mit den aktuellen Herausforderung von Politik und Zivilgesellschaften in Europa auf die transnationale Bestimmung Schlesiens als europäische Begegnungsregion, die heute in der schlesischen Oberlausitz in Deutschland, in den schlesischen Wojwodschaften in Polen sowie in dem schlesischen Landesteil Tschechiens Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Glaubens überzeugungen miteinander verbinde. Dieses Potential eines euroregionalen schlesischen Bewußtseins diene der Verständigung und des friedlichen Zusammenlebens in Mitteleuropa und heile auch Verletzungen und Verwundungen aus der Zeit des Nationalsozialismus und Kommunismus.
Eine katholische Studentenverbindung wie die Salia Silesia könne hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Gemäß dem Leitspruch der Salia Silesia „Nec aspera terrent - Auch Widrigkeiten schrecken uns nicht“ dürfe man sich angesichts der inneren und äußeren Bedrohungen von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit in Europa nicht beirren lassen, sondern müsse mit christlicher Zuversicht, heimatlicher und europäischer Verbundenheit sowie einem staatsbürgerlichen Ethos die Grundwerte europäischen Zusammenlebens verteidigen.
Koschyks Festansprache wurde mit lang anhaltendem Beifall der Festcorona und herzlichen Dankewortendes Seniors der Aktivitas Robert Piosek sowie des Philisterseniors RobertRybczyk bedacht.