Heute Abend beginnt das jüdische Neujahrsfest. Auch wenn es aufgrund der derzeitigen ernsten politischen Lage im Moment vielen schwer erscheint, schließen wir uns den Wünschen für ein fröhliches und friedvolles neues Jahr 5785 an. Schana Towa Umetuka!
Das jüdische Neujahrsfest "Rosch ha-Schana" ist ein Ruhetag, an dem gläubige Juden dazu angehalten sind, sich im Gebet zu vertiefen. Traditionell wird an diesem Tag der Schofar geblasen, eine aus einem Widder- oder Kuduhorn hergestellte Posaune. So sollen Menschen jüdischen Glaubens “erweckt” und von Gottes Urteil über das kommende Jahr in Kenntnis gesetzt werden. Wegen dieses Brauchs wird Rosch ha-Schana in der Tora auch als “Tag des Schofars” bezeichnet.
Am Nachmittag des ersten Tages von Rosch ha-Schana begeben sich viele Juden an fließende Gewässer, um zu beten und Brotstückchen ins Wasser zu werfen. Bei diesem Taschlich-Brauch symbolisiert das Brot die Sünden, die von den Betenden mit der Bitte um Vergebung weggeworfen werden.
Eine Reihe von Speisen werden an Rosch ha-Schana bevorzugt gegessen, darunter z.B. Äpfel, Bohnen, Datteln, Kürbisse, Honig, Lauch, Granatäpfel, Spinat und als tierisches Gericht traditionell die Zunge eines Tieres.
Schon die Israeliten feierten Neujahrsfeste, die damals symbolisch mit dem Dank für die Ernte verknüpft waren. Das Blasen von Trompeten am 10. Tag des Monats Tischri wird erstmals in der Vision des Ezechiel im 5. Jahrhundert vor Christus beschrieben.
Rosch ha-Schana ist der erste der “Zehn erfurchtsvollen Tage” (Jamim Noraim), eine Zeit der innerlichen Umkehr und Reue, die mit dem Versöhnungsfest Jom Kippur endet.
Quelle: https://www.timeanddate.de/feiertage/juedisch/rosch-haschana