Die Deutsche Minderheit in der Oppelner Region und der Schlesische Selbstverwaltungsverein haben mit ihrem gemeinsamen politischen Projekt - die Schlesischen Selbstverwalter (Śląscy Samorządowcy) – erfolgreich an der Kommunalwahl teilgenommen. Die beträchtliche Anzahl von 53.338 Stimmen lässt die Deutsche Minderheit in den kommenden Jahren die Politik im Landesparlament (Sejmik) und allgemein auf lokaler und regionaler Ebene mitbestimmen.
Nach den für das Wahlkomitee der Deutschen Minderheit in Polen äußerst unzufriedenstellend ausgegangenen Parlamentswahlen, bei denen der Abgeordnetensitz im Sejm verloren wurde und kein Mandat im Senat gewonnen werden konnte, diskutierte die Deutsche Minderheit intern ihre politische Ausrichtung. War sie seit über 30 Jahren vor allem auf kommunaler und regionaler Ebene, aber auch im Parlament in Warschau vertreten, ließen sich mit dem Blick auf die kommenden Wahlen in der Wojewodschaft Oppeln Veränderungen erkennen.
Gemeinsam mit dem Schlesischen Selbstverwaltungsverein (Śląskie Stowarzyszenie Samorządowe) trat die Deutsche Minderheit nun bei den Kommunalwahlen in der Wojewodschaft Oppeln an. Das Wahlergebnis ist positiv zu bewerten. Über 53.000 Stimmen für die Liste im Landesparlament sind ein Erfolg, ebenso dass die Deutsche Minderheit in sechs Kreisen den Landrat sowie in 12 Ortschaften den Gemeindevorsteher bzw. Bürgermeister stellen wird. Zwei Kandidaten haben noch Chancen in der Stichwahl dieses Feld zu erweitern.
Der Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) und Vorsitzende des Oppelner Sejmiks, Rafał Bartek, erwähnte während der ersten Pressekonferenz nach der Wahl, dass besonders die Themen, die von den Schlesischen Regionalpolitikern angesprochen wurden, wie z.B. Multikulturalität, sprachliches und kulturelles Erbe sowie die Entwicklung des Regionalismus die Wähler angesprochen haben. Er bemerkte aber auch, dass die niedrige Wahlbeteiligung in der Region Oppeln ein Anzeichen dafür ist, dass die Wähler Einfluss der Lokalpolitik auf die Region als gering einschätzen.
Lesen Sie hier einen Artikel des Wochenblatt.pl inkl. einer Liste der gewählten Kandidaten.