Im Rahmen des Projektkreativworkshops "Theater-Kunst-Sprache", der im vergangenen Jahr von der Deutschen Jugend in Transkarpatien mit Unterstützung des Instituts für Internationale Zusammenarbeit (IFA) umgesetzt wurde, entstand das Theaterstück “Schönborn in Transkarpatien”, das in den letzten Monaten mehrfach in Mukatschewo zur Aufführung kam. Es zeigt dem Publikum die unglaubliche Lebensgeschichte der Grafen von Schönborn in Transkarpatien.
Als Bamberger und Würzburger Fürstbischof sowie Reichskanzler war Lothar Franz von Schönborn einer der mächtigsten kirchlichen Fürste im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Dem Aufruf seines Neffen und Nachfolgers Friedrich Karl zur Ansiedelung in Transkarpatien waren im frühen 18. Jahrhundert zahlreiche Familien und Einzelpersonen aus Franken ins Land am Fuß der Karpaten gefolgt. Die Nachfahren der „Schönbornfranken“ stellen heute einen großen Teil der in der Region Transkarpatien lebenden deutschen Minderheit.
Das Theaterstück „Schönborn in Transkarpatien” greift die Lebensgeschichte und das Wirken der Schönborn-Dynastie auf. Unter der Leitung von Regisseurin Jana Deschko entwickelt, beruht das Stück auf einem Drehbuch von Natalia Rybar. Die Autorin hat hierfür verschiedene historische Quellen berücksichtigt, die sich mit dem Leben und Wirken Lothar Franz von Schönborns und seiner Dynastie in der Region beschäftigen. “Mein Ziel ist es, das Kulturerbe der Familie Schönborn in Transkarpatien zu zeigen,” so die Autorin.
Das aus 30 Personen bestehenden Projektteam wurde vor allem durch Jugendliche aus der näheren Umgebung Mukatchewos unterstützt, die mit Freude und viel Einsatz die Geschichte der zwei Grafen Karl und Erwein von Schönborn wieder zum Leben erweckten, deren Spuren sich auch heute noch an vielen Stellen in der Region vorfinden. Für die Zukunft ist auch eine weitere Aufführung auf Deutsch, durch die “Deutsche Jugend Transkarpatien” geplant.
Bilder: Deutsche Jugend in Transkarpatien
Text: Florian Schmelzer, Janis Bär
