Das Berliner Büro der Stiftung Verbundenheit zieht um. Die neuen Räumlichkeiten, deren Einweihung morgen erfolgen soll, befinden sich im denkmalgeschützten Kurfürstenhaus im Nicolaiviertel (Berlin Mitte) direkt an der Spree und in Gehdistanz zum Alexanderplatz.
Das Kurfürstenhaus ist eines der wenigen Gebäude im Nicolaiviertel, das einer Zerstörung durch die Luftangriffe auf die Hauptstadt im zweiten Weltkrieg entging. Der der Spree zugewandte Teil des vom namhaften Architekten Carl Gause 1895-1897 als Wohn- und Geschäftshaus erbaute Teil des Gebäudes ist vollständig erhalten. Dies gilt insbesondere für die im Zuge einer Erweiterung von 1927 spreeseitig hinzugefügte beeindruckende Neorenaissancefassade aus rotem Sandstein mit reichen Verzierungen. Bereits 1922 waren das Gebäude an der Poststraße 4 mit dem Am Spreeufer 5 vereinigt worden.
Blick von der Spree auf das Kurfürstenhaus (Fotograf: Tillmann Franzen)
Seinen Namen erhielt das Kurfürstenhaus, da in der Poststraße 4, dem Geburtshaus des Verlegers und Namensgeber des Viertels Friedrich Nicolai, 1620 Kurfürst Johann Sigismund (*1572) verstarb. Der Name „Kurfürstenhaus“ ging auf die nachfolgenden Gebäude an gleichem Platz über. In der Poststraße 5 arbeitete bis zum Umzug ins Schloß 1585 die kurfürstliche Münze, dann kam das Haus in den Besitz adliger Familien. So wohnte hier der Lyriker und Diplomat Friedrich Rudolph Ludwig Freiherr von Canitz (1654–1699).
Die Stiftung bezieht somit, ganz im Sinne ihrer Verpflichtung um die Verbreitung und Bewahrung der deutschen Kultur, ein Gebäude, das deutsche Geschichte und Kultur geradezu atmet.