Von den ersten Tagen des grausamen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ist die gemeinnützige Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ aus Bayreuth in Transkarpatien in der Ukraine tätig. Hintergrund sind die geschichtlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Oberfranken und Transkarpatien durch die vor ca. 300 Jahren nach dorthin ausgewanderten „Schönborn-Franken“, deren Nachfahren bis heute in dieser Region der Ukraine leben.
Beedabei auf dem Theaterplatz von Uschgorod in Transkarpatien, Westukraine.
Bislang hat die Stiftung „Verbundenheit“ vor allem Humanitäre Hilfe durch zahlreiche und umfangreiche Hilfstransporte nach Transkarpatien mit Lebensmitteln, medizinischen Hilfsgütern und weiteren dringend benötigten Artikeln des täglichen Bedarfes geleistet.
Natur-Kunst-Werk „beedabei“ in Uschgorod.
Das Ziel der in Bayreuth ansässigen Stiftung, die u.a. für die Bundesregierung in Lateinamerika, den Staaten der ehemaligen Sowjetunion sowie in Mittel- und Osteuropa als Mittlerorganisation tätig ist, war es von Anfang an, über den gegenwärtigen Krieg hinauszudenken und kulturelle sowie zivilgesellschaftliche Brücken zwischen Oberfranken und Transkarpatien wieder zu beleben bzw. neu aufzubauen.
Natur-Kunst-Werk „beedabei“ in Uschgorod.
So fand die jüngste Unterstützungsaktion der Stiftung „Verbundenheit“ in Transkarpatien im Bereich der Kultur und des Artenschutzes statt: im Rahmen der Bewerbung der Franken-Metropole Nürnberg als Kulturhauptstadt Europas ist die Natur-Kunst-Aktion des Nürnberger Künstlerpaares Gisela Bartulec und Peter Kalb mit dem Titel „beedabei“ entstanden, in deren Rahmen in extra für dieses Projekt entwickelten „beedabei“-Blumenkästen insektenfreundliche Blumen gepflanzt und zu Natur-Kunst-Werken geformt werden.
Bepflanzung der 100 „beedabei“-Blumenkästen.
Ein solches „beedabei“- Natur-Kunst-Werk ist jetzt auf dem Theaterplatz der transkarpatischen Hauptstadt Uschgorod aus 100 „beedabei“-Blumenkästen entstanden: der Schriftzug EU verbindet sich durch eine Brücke mit dem Friedenssymbol „PEACE“. Die hierfür benötigten 100 „beedabei“-Blumenkästen, die von der Hersteller-Firma GELI aus Alzenau in Unterfranken gestiftet wurden, waren mit dem letzten Hilfstransport der Stiftung „Verbundenheit“ nach Uschgorod gebracht worden. Von dort wurden sie zum Familienbetrieb der Gärtnerei von Maryna Alecho nach Lukovo in Transkarpatien gebracht, die mit ihrer kleinen Tochter Olessja die 100 „beedabei“-Blumenkästen mit insektenfreundlichen Blumen aus der eigenen Gärtnerei liebevoll bepflanzt hatte. Der Mitarbeiter der Stiftung „Verbundenheit“ in Transkarpatien Alexander Chubanow hatte den kleinen Familienbetrieb ausfindig gemacht, der die „Philosophie“ der „beedabei“-Aktion sogleich verinnerlicht und hervorragend umgesetzt hat.
Künstlerpaar Gisela Bartulec und Peter Kalb mit Maryna Alecho und Tochter Olessja der Gärtnerei aus Lukovo, die die Bepflanzung vorgenommen haben.
Das Nürnberger Künstler-Duo Gisela Bartulec und Peter Kalb waren mit dem Stiftungsratsvorsitzenden Hartmut Koschyk, dem Projektleiter für die „Humanitäre Brücke Oberfranken - Transkarpatien“ Dr. Marco Just Quiles und der Referentin für die Ukraine, Alexandra Lichagina nach Uschgorod gereist, wofür das Pegnitzer Bustouristik-Unternehmen Krieg ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt hatte.
Ratsvorsitzender Hartmut Koschyk, Projektmitarbeiter Alexander Chabanov, das Künstler-Duo Gisela Bartulec und Peter Kalb, Stiftungsmitarbeiterin Aleksandra Litschagin und Projektleiter Dr. Marco Just Quiles.
Gemeinsam mit freiwilligen Helfern des Humanitären Hilfszentrums „Eulennest“ in Uschgorod unter Leitung von Dr. Viktoriya Syno bauten die Künstler, die Vertreter der Stiftung „Verbundenheit“ bei sommerlichen Temperaturen von über 30 Grad auf dem Uschgoroder Theaterplatz das Natur-Kunst-Werk „eigenhändig“ auf.
Freiwilligen Helfern des Humanitären Hilfszentrums „Eulennest“ in Uschgorod.
In einer kleinen Zeremonie wurde die jüngste „beedabei“-Kunstinstallation feierlich an die Bevölkerung von Uschgorod in Anwesenheit von Bürgermeister Bohdan Andriyiv, Mitgliedern des Stadtrates und der Stadtverwaltung als Symbol der Zugehörigkeit der Ukraine zur Europäischen Union übergeben. Bürgermeister Bohdan Andriyiv dankte der Stiftung „Verbundenheit“ für ihre kontinuierliche humanitäre Hilfe für Transkarpatien und freute sich über die Weiterentwicklung der Humanitären Brücke zu einer Kulturellen und Zwischenmenschlichen Brücke Oberfranken - Transkarpatien. Bürgermeister Andriyiv äußerte die Hoffnung, dass es auch zu einer „kommunalen Brücke“ zwischen Uschgorod und Bayreuth kommen möge.
Bürgermeister Bohdan Andriyiv, Mitgliedern des Stadtrates und der Stadtverwaltung, Künstler und Stiftungsvertreter.
Die Journalistin Lene Dej vom Studio Transkarpatien des Ukrainischen Fernsehens dokumentierte mit zwei Kameraleuten die Entstehung und Fertigstellung des Kunstwerkes. In Kürze wird der Film von Lene Dej auf dem Youtube-Kanal der Stiftung „Verbundenheit“ zu sehen sein. Auch der Fotograf Yevhen Lashenko dokumentierte auf seiner „Instagram“-Seite die „beedabei“-Aktion in Uschgorod.
Höhepunkt der „beedabei“-Installation in Uschgorod war die „Auflösung“ des Kunstwerkes durch das Verschenken der 100 „beedabei“- Blumenkästen an die anwesende Bevölkerung: die Bürgerinnen und Bürger Uschgorods waren glücklich, „ihren persönlichen beedabei-Blumenkasten“ mit nach Hause nehmen zu dürfen, wodurch das Kunstwerk jetzt an 100 Plätzen in der transkarpatischen Hauptstadt inmitten der Bevölkerung für die heimischen Bienen und Insekten als „Futterkasten fortlebt“. Zu den prominenten Empfängern gehörten auch die aus Uschgorod stammende populäre ukrainische Schauspielerin Sybina Rimma und die Dirigentin der Uschgoroder Philharmonie Viktoria Tsanko, die im Juli mit 15 Musikerinnen der Philharmonie Uschgorod zu Konzerten mit dem Bayreuther Zamirchor und Musikern aus Deutschland, Israel und den USA nach Oberfranken kommen wird.
Dirigentin der Uschgoroder Philharmonie Viktoria Tsanko und die ukrainische Schauspielerin Sybina Rimma.
Die ukrainische Schauspielerin Sybina Rimma.
Die Übergabe der „beedabei“-Blumenkästen löste „Volksfest-Stimmung“ aus, was auch der gekonnten musikalischen Umrahmung durch das Uschgoroder Musikensemble „Lord“ zu verdanken war. Dieses Ensemble brachte traditionelle transkarpatische Lieder, aber auch eigene Lied-Kompositionen dar, die das Kriegsgeschehen in der Ukraine auf ironisch-trotzige Weise zu Ausdruck bringen.
Die Band "Lord" begleitete die Kunstaktion musikalisch.
So kehrte an diesem Tag in dem Flüchtlingshotspot Uschgorod inmitten des Kriegsalltages ein Stück unbeschwerte Lebensfreude ein. Wie sehr der grausame Kriegsalltag das Leben der Menschen auch in Uschgorod und Transkarpatien beherrscht, zeigte sich dadurch, dass am Tag und der darauffolgenden Nacht der „beedabei“-Aktion mehrfach Luftalarm ausgelöst wurde.
„beedabei“-Aktion Uschgorod.
Auf ihrer Internetseite der Stiftung „Verbundenheit“ besteht jetzt die Möglichkeit, unterbeedabei.stiftung-verbundenheit.de einen „beedabei“-Blumenkasten symbolisch zu erwerben und durch eine Spende die weitere humanitäre Hilfe für Transkarpatien zu unterstützen. Mit den eingegangenen Spenden sollten vor allem die Krebsstation und die Frühgeborenen-Station des Kinderkrankenhauses in Mukatschewo sowie das Krankenhaus in Uschgorod unterstützt werden. Für Spenden ab 100 Euro erhalten die Spender einen hochwertigen nummerierten und vom Künstler-Duo Gisela Bartulec und Peter Kalb handsignierten Kunstdruck der „beedabei“- Natur - Kunst - Installation in Uschgorod.
Unter beedabei.stiftung-verbundenheit.de.
Die Stiftung „Verbundenheit“ dankte folgenden Personen und Institutionen für die Unterstützung der „beedabei“ - Natur - Kunst - Installation in Uschgorod bei:
• dem Künstlerpaar Gisela Bartulec und Peter Kalb für die Konzeption und Realisierung des
• „beedabei“-Kunstwerkes in Uschgorod
• der Firma GELI in Alzenau für die Spende der 100 „beedabei“-Blumenkästen für Uschgorod
• der Gärtnerei von Maryna Alecho aus Lukovo für die liebevolle Bepflanzung der „beedabei“- Blumenkästen
• bei den freiwilligen Helferinnen und Helfern des Humanitären Hilfszentrum „Eulennest“ in Uschgorod für die Mithilfe beim Aufbau des Kunstwerkes
• der Polizei Uschgorod für die Absperrung des Theaterplatzes während des Aufbaus des Kunstwerkes
• bei dem Musikensemble „Lord“ für die musikalische Umrahmung
• bei Bürgermeister Bohdan Andriyiv und der Stadtverwaltung Uschgorod, insbesondere Alla Chernobuk für die organisatorische Unterstützung
• bei der Journalistin Lene Dej und ihrem Kamerateam für die filmische Dokumentation des „beedabei“ -Kunstwerkes
• bei dem Fotografen Yevhen Lashenko für die fotografische Dokumentation
• bei der Bevölkerung der Stadt Uschgorod für ihre Teilnahme an der Installation und Auflösung des Kunstwerkes
• bei dem Bustouristik-Unternehmen Krieg für die Bereitstellung eines Transportbusses für die Fahrt von Franken nach
Uschgorod und zurück
• bei ihrer Mitarbeiterin Aleksandra Litschagin und ihren Mitarbeitern Alexander Chabanow und Projektleiter Dr. Marco
Just Quiles für die engagierte Vorbereitung und Durchführung der „beedabei“-Aktion in Uschgorod,
• dem „Webmaster“ Moritz Krause für die Einrichtung der „beedabei“-Subdomain auf der Internetseite der Stiftung.