Erstes nationales Forum der deutschen Kulturvereine in Paraguay

In Asunción hat die Stiftung Verbundenheit erstmalig einen nationalen Kongress mit deutsch-paraguayischen Kulturvereinen durchgeführt. Im deutschen Klub Asunción kamen 15 Vertreterinnen und Vertreter aus den Lokalitäten Kressburgo, Hohenau, Encarnación, Chaco und Asunción zusammen. Außerdem nahmen Mitglieder der Stiftungsinitiative #JungesNetzwerk Paraguay teil. Die Stiftungsvertreter Silvia Saenger, Gabriel Podevils und der stv. Geschäftsführer Dr. Marco Just Quiles, leiteten den Kongress.  

Neben der Vorstellung von best-practice Beispielprojekten verschiedener deutsch-lateinamerikanischer Kulturvereine sowie durchgeführten Projekten der Initiative #JungesNetzwerk Paraguay, ging es in zwei Workshops insbesondere darum, die Rolle der deutsch-paraguayischen Vereine im Kontext der Auswärtigen Kultur- und Gesellschaftspolitik Deutschlands zu definieren. Dr. Marco Just Quiles betonte in seiner Begrüßung die Relevanz dieses ersten Kongresses. Man habe seit 2023 vereinzelte Vereine besucht und lokale Veranstaltung durchgeführt. Es sei nun das erste Mal, dass sich engagierte Vereinsvertreterinnen und Vertreter in der Hauptstadt zu einem strategischen Dialog zusammenfinden.  

Im Workshop erarbeiteten die Vereinsvertreter/- innen zunächst eine IST-Analyse, in der die Stärken aber auch Schwächen der Vereinssituation herausgearbeitet wurden. Als Herausforderung wurden u.a. die fehlende Vernetzung zwischen den Vereinen, die Nachwuchsproblematik sowie die nur teilweise ausgeprägten Schnittstellen zum aktuellen Deutschlandbild identifiziert. Als Stärken konnten die gute lokale Vernetzung in Politik und Gesellschaft sowie die hohe Bereitschaft identifiziert werden, als Anlaufstelle und Vernetzungsakteure für deutsche Auslandsinstitutionen, aber auch für Bürgerinnen und Bürger zu fungieren. Man habe insbesondere über die Kulturfeste (z.B. fiesta de colectividades) eine große Reichweite in breite Gesellschaftsschichten.  

In der anschließenden SOLL-Analyse definierten die anwesenden Vereinsvertreter/-innen die möglichen Rollen, insbesondere wie sich die Vereine als strategische Partner für die deutschen Mittlerorganisationen anbieten können. Dazu wurden erste Formate besprochen, die auch unter Berücksichtigung der Mitglieder der Bürgerdiplomatie-Initiative #JungesNetzwerk Paraguay umgesetzt werden können. Erfolgreiche Best-practice Beispiele von #JungesNetzwerk, etwa ein Kino- und Konversationsabend in Fernando de la Mora, ein Sozialprojekt mit deutscher Sprachförderung in San Roque oder auch ein Aufforstungsprojekt in Asunción, wurden als mögliche, rezipierbare Projekte besprochen. In Arbeitsgruppen wurden zudem die aus Vereinssicht wünschenswerte Rolle in den deutsch-paraguayischen Beziehungen definiert. Man verstehe sich in aller erster Linie als ein „Verbindungsinstrument“ auf gesellschaftlicher Ebene, sowohl für paraguayische Bürgerinnen und Bürger, die ein Interesse an Deutschland haben, als auch für deutsche Bürgerinnen und Bürger, die sich in Paraguay befinden.  

Das erste nationale Forum ermöglichte den teilnehmenden Kulturvereinen sich besser kennenzulernen und Gemeinschaftsprojekte zwischen den Vereinen zu konzipieren. So konnten konkrete Besuche zwischen den Vertretern des Chacos und der Region Hohenau vereinbart werden.  

Die Stiftung Verbundenheit dankt den anwesenden Kulturvereinen und der deutschen Botschaft Asunción für die Teilnahme am ersten nationalen Forum der deutsch-paraguayischen Kulturvereinen. Die Ergebnisse des Kongresses dienen dem Agenda-Setting für die Stiftungsarbeit im Jahre 2025.