Nach dem großen Erfolg des Benefizkonzerts, das der Zamirchor am 11.03.2022 zugunsten der „Humanitären Brücke Oberfranken – Transkarpatien“ in der Bayreuther Schlosskirche gab, haben der Bayreuther Zamirchor unter der Leitung der Sopranistin und Dirigentin Barbara Baier und die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland in der evangelischen Stadtkirche Bayreuth erneut ein Benefizkonzert veranstaltet.
In seiner Begrüßungsrede betonte der Ratsvorsitzende der Stiftung Verbundenheit Hartmut Koschyk, man wolle mit dem Konzert „ein Zeichen setzen: gegen Krieg, gegen Hass, gegen Zerstörung, gegen Vertreibung, gegen Unterdrückung, gegen Rassismus gegen Vergewaltigung und gegen Mord. Mit diesem Konzert beten wir für den Frieden, für die Durchsetzung der Menschenrechte und für den Schutz der Menschenwürde, für eine europäische und internationale Solidarität der Verbundenheit mit den gepeinigten Menschen in der Ukraine, aber auch für Solidarität und Unterstützung für die mutigen Menschen in Russland und Belarus, die sich diesem Vernichtungskrieg mutig entgegenstellen.“ Dem schloss sich der Bayreuther Oberbürgermeister Thomas Ebersberger in seinem Grußwort an: „Es ist wichtig, ein Zeichen des Friedens zu setzen und dazu gehört gerade die Kultur.“
So stand auch das Konzert auf mehreren Ebenen ganz im Zeichen der Völkerfreundschaft und des Bemühens um Frieden: Der Zamirchor wurde diesmal von Musikerinnen des Symphonieorchesters aus Uschgorod unter der Leitung von Viktoria Zanko begleitet. Uschgorod ist, als Hauptstadt des Oblast Transkarpatien, Ziel und Wirkungsort der „humanitären Brücke Oberfranken – Transkarpartien“. Neben den Musikern aus der Ukraine gehörte auch der israelische Ashirachor unter der Leitung von Itzhak Tavior zu der internationalen Besetzung des Konzerts. Beide Chöre und ihre Leiter verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Der Vorsitzende der Jewish Agency, Isaac Herzog nannte die Zusammenarbeit, „eine Brücke zwischen Menschen und Nationen, die Grenzen zwischen Staaten und Menschen überwindet“.
Komplettiert wurde die internationale Besetzung durch den Konzertmeister des Deutschen Radio Kammerorchesters Walter Schreiber, die Cellistin Joanna Sachryn (Polen), den Oboisten Paulo Arantes (Brasilien), den Pianisten Aureliano Zattoni (Italien) sowie den Tenor James Clark (USA), Gover Boaz (Israel) als Sprecher und den Bayreuther Kirchenmusikdirektor Michael Dorn als Organisten.
In dieser Besetzung erfolgten neben dem Konzert in Bayreuth an den Vortagen in Bamberg und Halle bereits zwei Konzerte. Insgesamt waren 120 Musiker aus 15 Nationen an den Konzerten in Bayreuth, Halle und Bamberg beteiligt. Mit Halle wählte man gezielt den Ort des Anschlages auf die dortige Synagoge, um gemeinsam ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.
Dem Anlass angemessen legte das Programm einen Schwerpunkt auf die Musik der Ukraine. Wie auch schon anlässlich des ersten Benefizkonzerts für die humanitäre Brücke, wurde die ukrainische Hymne dargeboten und es gab, neben Werken von Felix Mendelson-Bartholdy, Max Bruch und Johann Sebastian Bach ukrainischen Kirchengesang sowie ein Stück des ukrainischen Komponisten Miroslav Skoryk zu hören. Den Abschluss des klassischen Repertoires bildete eine Komposition von Itzhak Tavior, dessen Titel, „Last days to come“, Raum für Interpretationen bot. Zum Abschluss evozierte der Bürgerbewegungsklassiker „We shall overcome“- in einer Bearbeitung von Tavior- Hoffnung auf eine Rückkehr zum Frieden, zur Zivilisation.